
Der Erlebnispfad ist um eine Reptilien-Grube reicher
Ob auf der Hängematte die Seele baumeln lassen, den Füssen auf dem Kneippweg eine Erfrischung gönnen oder sich an verschiedenen Stationen mit der Geschichte des Dorfes auseinandersetzen – der Erlebnispfad in Vordemwald lädt seit mehr als drei Jahren zum Verweilen ein. Nun hat die Gemeinde den rund drei Kilometer langen, verkehrsfreien Wanderweg, der beim Gemeindehaus beginnt und beim Pflegeheim Sennhof endet, um eine neue Attraktion erweitert.
«Wir haben die ehemalige Grube Wilital, die der Zivilschutz und der Werkhof im vergangenen Jahr zu einem Reptilienstandort aufgewertet haben, in den Erlebnispfad integriert», erklärt Gemeinderat Markus Schneitter. Mit einem neuen Fussweg entlang der Trockensteinmauern und einem Steg über den Wilibach lasse sich die bisherige Route gar etwas abkürzen. Aber nicht nur das: «Mit Informationen entlang des Weges wollen wir die Grube vor allem auch erlebbar machen», erklärt Schneitter. Auf den beiden Holzbänken, wovon eine der Gemeinnützige Frauenverein Vordemwald und die andere Tim Arni als Privatperson gesponsert haben, lassen sich die Tiere hie und da beobachten. Mittels Abbildungen und Beschrieben auf Tafeln erfahren die Spaziergänger zudem Wissenswertes über Blindschleiche, Ringelnatter und Zauneidechse. So etwa, dass die Ringelnatterweibchen ihre Eier gerne in die Gärwärme von sich zersetzenden Gras- und Laubhaufen legen.
Wald und Hecken im Fokus
Bereits der Ortsname Vordemwald lässt erahnen, dass der Wald in der Gemeinde eine grosse Bedeutung hat. Mehr als die Hälfte der Fläche des 1900-Seelen-Dorfes ist mit Wald bedeckt. So erstaunt es nicht, dass eine weitere neue Tafel diesem Thema gewidmet ist. Im Bereich der Trockenmauer gibt zudem ein Schild über Hecken und Wildsträucher Auskunft. «Grundsätzlich wollen wir die Bevölkerung darauf sensibilisieren, wie wertvoll unsere Natur ist», begründet Markus Schneitter die Notwendigkeit dieser Tafeln. Er erhoffe sich, dass die Leute Wald und Hecken, aber auch die Reptilien danach mit anderen Augen anschauen würden.
Positive Zwischenbilanz
Ins Leben gerufen hat den Erlebnispfad im Jahr 2011 die Kommission für Landschaft-Natur-Umwelt (LaNU), welcher Gemeinderat Markus Schneitter vorsteht. Vordemwald habe viel Schönes zu bieten. Mit einem Erlebnisweg könne man einiges davon der Bevölkerung leichter zugänglich machen, sagten die Initianten damals. Nebst den Möglichkeiten, etwas zu erleben und sich gleichzeitig zu informieren, setzte sich die LaNU auch das Ziel, das Dorf mit dem Pflegeheim Sennhof zu verbinden. Am 14. August 2014 konnte der Erlebnispfad schliesslich zusammen mit dem Generationenspielplatz feierlich eröffnet werden. Rund drei Jahre später zieht Gemeinderat Markus Schneitter im Rahmen der Erweiterung durchwegs positive Bilanz: «Ich beobachte, dass der Pfad oft benützt wird, manchmal gar von auswärtigen Schulklassen. Es ist ein Erlebnis für Gross und Klein und macht unser Dorf attraktiver.»