
Der Finanzdirektor wird wegen herablassender Wortwahl in Vorstoss-Antwort gerügt
In insgesamt acht Fragen wollte SVP-Gemeindeparlamentarier Matthias Borner wissen, wie die sbo – eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Olten – und die a.en – inzwischen eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der sbo – beim Verwaltungsrat und in der Geschäftsleitung organisiert sind. So forderte er etwa Auskunft darüber, wieso die Aare Energie AG (a.en) und die Städtischen Betriebe Olten (sbo) je zwei personenidentische Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte führten. Inhaltlich zeigte sich Borner mit den Antworten des Stadtrats nicht befriedigt. Mehrere Male hätte der zuständige Stadtrat, Finanzdirektor Benvenuto Savoldelli, die Fragen nicht oder nicht vollständig beantwortet, monierte er.
Ebenfalls kritisierte Borner die Wortwahl: So verwies Savoldelli bei den Fragen zu den Entschädigungen auf einen früheren Vorstoss des ehemaligen Gemeindeparlamentariers Simon Haller und beurteilte diese daher als «Papageienfrage». Für Borner eine «abfällige» Bemerkung, die so nicht in einen Vorstoss gehört. «Wir vertreten die Stadt als Besitzer der sbo.» Der Stadtrat und die sbo-Geschäftsleitung sollten daher die Kommunikation gegenüber den Parlamentariern überdenken und zudem die gestellten Fragen vollständig beantworten. «Wenn ihr die Zusammenarbeit mit uns nicht positiv gestaltet, macht ihr euch selbst keinen Gefallen.»
«Nehmt uns ernst!»
Unterstützung für seine kritischen Anmerkungen zur Wortwahl erhielt Borner von bürgerlicher, aber auch von linker Seite. FDP-Mitglied Urs Knapp sagte, eine wesentliche Aufgabe einer Unternehmensleitung sei es, kommunizieren zu können. «Das findet aber derzeit nicht statt.» Wenn der Stadtrat und die Geschäftsführung meinen, man mache die Sache richtig, dann müsste man dies auch gegenüber aussen nachvollziehbar zeigen können.
Und Dieter Ulrich von der SP ergänzte: Eine Beantwortung, bei der den Parlamentariern zu verstehen gegeben werde, dass diese keine Ahnung hätten, sei für eine vernünftige Diskussion nicht förderlich und werde kontraproduktiv sein für die sbo. Er schloss daher mit dem Aufruf: «Nehmt uns ernst!»