Der imposante Abgang: «Das Fest wird in unseren Herzen weiterleben»

Immer ein Hingucker: Die Grossgruppenvorführungen an den Schlussfeiern der Eidgenössischen Turnfeste. Im Bild die STV-Grossgruppe «Colors, Silver und Romand» im Brügglifeld in Aarau. (André Albrecht)
Immer ein Hingucker: Die Grossgruppenvorführungen an den Schlussfeiern der Eidgenössischen Turnfeste. Im Bild die STV-Grossgruppe «Colors, Silver und Romand» im Brügglifeld in Aarau. (André Albrecht)
Auftritt der Grossgruppe Westschweiz: Lebensfreude pur war nicht nur an der Schlussfeier, sondern während des ganzen Eidgenössischen Turnfestes in Aarau zu spüren. (Albrecht)
Auftritt der Grossgruppe Westschweiz: Lebensfreude pur war nicht nur an der Schlussfeier, sondern während des ganzen Eidgenössischen Turnfestes in Aarau zu spüren. (Albrecht)
Die Schlussfeier begann mit dem Bild «Schade, schon vorbei». Die «red-white leaders» zeigten eine Schweizer Fahne, deren Elemente in Muhen gefertigt worden sind. (Albrecht)
Die Schlussfeier begann mit dem Bild «Schade, schon vorbei». Die «red-white leaders» zeigten eine Schweizer Fahne, deren Elemente in Muhen gefertigt worden sind. (Albrecht)

«Grossartig, magnifique, fantastico», schwärmte OK-Präsident und Regierungsrat Alex Hürzeler an der Schlussfeier im Brügglifeld. Erwin Grossenbacher, Präsident des Schweizer Turnverbandes (STV), gab einen dazu: «Es war ein Turnfest, das noch lange in unseren Herzen weiterleben wird.» Jürg Stahl, Präsident von Swiss Olympic und alt Nationalrat, ging sogar noch weiter: Er nannte Aarau «die heimliche Hauptstadt des Schweizer Sports».

«Noch perfektere Leistungen»
Die Athletinnen und Athleten waren im Vergleich zu Biel 2013 noch besser, wie STV-Geschäftsführer Ruedi Hediger erklärte. «Das Turnen entwickelt sich: Man sah in Aarau noch perfektere Übungen, noch perfektere Leistungen.» Der 61-jährige Rupperswiler hat selber mitgeturnt. Mit elf Kollegen von der STV-Geschäftsstelle machte er eine Barrenübung (offizielle Kategorie: einteiliger VereinswettG kampf, Geräteturnen). Das Team landete auf dem hervorragenden 3. Platz von 88 Teilnehmern.

Immerhin ins Mittelfeld schafften es OK-Präsident Alex Hürzeler und seine Oeschger Faustball-Kollegen. Er erklärte in seiner ETF-Schlussbilanz: «Wir hatten vom ersten Tag an Wetterglück.» Hürzeler lobte alle an der Organisation Beteiligten, insbesondere auch die letztendlich gegen 10000 Helfer. Und er dankte auf dem Brügglifeld (neben der Keba) mit einem Kompliment den «enorm toleranten und grosszügig verständniszeigenden Anwohnern der Turnfestareale».

1300 mit Sportverletzungen
Gesamtwettkampfleiter Thomas Jäger sprach von «einem absoluten Mega-Turnfest». Aus sportlicher Sicht sei er sehr zufrieden. Am zweiten Wochenende nahmen über 45 000 Personen teil – davon waren 49 Prozent weiblich. Am ersten Wochenende, als die Jungen turnten, lag der Frauenanteil bei 66 Prozent.

ETF-Geschäftsführer Stefan Riner freute sich, dass es keine gravierenden Zwischenfälle gegeben hat. Ganz ohne Schmerzen ging es aber nicht ab: Rund 1300 Patienten hätten mit kleinen bis mittleren Sportverletzungen medizinisch betreut werden müssen, heisst es in der Abschluss-Medienmitteilung des OK. «40 Personen wurden hospitalisiert, dies ebenfalls aufgrund von Sportverletzungen.»

Top-Leistung der SBB
Um 12.43 Uhr erklärte STV-Präsident Grossenbacher «aarau2019» für geschlossen. Beeindruckend war, wie danach die Rückkehr der Zehntausenden von Personen lief – primär über die SBB. «Die Stimmung war genial – sowohl bei den Turnenden als auch bei unserem Personal», erklärte Roland Brosi, Fachspezialist Eventplanung bei den SBB. Alleine gestern Sonntag waren rund 32000 Turnende für den Rücktransport angemeldet. Sie mussten sich zu definierten Zeiten (zwischen 9 und 17 Uhr) an den Treffpunkten nördlich und südlich des Bahnhofs einfinden. «Es haben sich alle sehr diszipliniert daran gehalten», betont Brosi. In der Spitzenstunde zwischen 14 und 15 Uhr wurden 10 500 Personen abtransportiert. Für die ganze Turnfest-Dauer waren rund 50 Extrazüge im Einsatz. Die SBB hatten insgesamt 220 Personen vor Ort in Aarau im Einsatz.