
Der Kaffee-Botschafter aus Trimbach – für Alessandro Mauro ist Kaffee eine Leidenschaft
Kaffee ist sein Beruf. Er trinkt ihn, testet ihn, verkauft ihn. Alessandro Mauro machte sich genau vor einem Jahr selbstständig und lancierte sein Start-up Embassy of Coffee SA mit Sitz in Trimbach.
In seiner Firma ist er der Mann für alles: «Ich bin Lagerist, Raumpfleger, Buchhalter, Marketing-Chef, Social-Media-Manager, Käufer und Verkäufer in einem», sagt Mauro und breitet seine Arme aus: Er weist auf seinen Schreibtisch. Der Firmensitz befindet sich im Keller eines Wohnhauses, mitten im Industriegebiet Trimbachs. Das Büro ist gleichzeitig auch das Lager für die importierten Kaffee-Produkte.
Kaffee ist auch seine Leidenschaft. Und die beschäftigt den gebürtigen Oltner schon sein Leben lang: Aufgewachsen mit der italienischen Kultur kam Mauro bereits als Kind in Kontakt mit Kaffee. «Als ich etwa zwölf Jahre alt war, hat mir meine Mutter manchmal ein paar Tropfen Kaffee in meine heisse Milch getan», erzählt der 41-Jährige.
Kaffee verbinde er noch immer mit Familie, Wärme und vor allem mit seiner Mutter. Aus den paar Tropfen wurden aber mittlerweile mehrere Tassen: «Ich trinke täglich mindestens fünf bis sechs Tassen Kaffee. Meist sind es mehr», erzählt Mauro. Kaffee sei schliesslich für viele das Erste, das sie am Morgen trinken, und das Letzte, das sie nach dem Abendessen zu sich nehmen.
«Ich habe bereits Erfolg»
Heute lebt Mauro zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Dulliken. Für seinen Traum der eigenen Firma hat er seine Stelle als Verkaufsleiter und Mitglied der Geschäftsleitung beim Familienunternehmen Amici Caffè AG aufgegeben. Morgens um 6.30 Uhr läutet beim Familienvater der Wecker. Und vor Mitternacht liegt der selbst ernannte Nachtmensch nur selten im Bett. «Meine Grossmutter sagte immer: ‹Mit Leidenschaft und Herzblut schafft man alles.›»
Angst vor dem Scheitern habe er darum nicht: «Ich habe bereits Erfolg, denn ich habe meine Komfortzone verlassen und etwas gewagt», so Mauro. Mauro knüpfte bei seinen früheren Arbeitgebern etliche Kontakte zu Akteuren der Welt des Kaffees. Davon kann er nun profitieren. Zudem arbeitet er seit einem Jahr mit der Nestlé-Marke Nescafé Dolce Gusto zusammen: Als «Sales Coach» bringt er jungen Promotern das Vermarkten und Verkaufen von Kaffee bei.
Dank dieser Verkaufs- und Degustationsschulungen habe er finanzielle Stabilität, so Mauro. Und die braucht der Unternehmer: «Ich arbeite momentan mindestens 150 Prozent.» Schliesslich sei er ein Ein-Mann-Betrieb. Jemanden anzustellen, könne er sich noch nicht leisten.
«Kaffeekultur zelebrieren»
Passend zum Namen seines Start-up-Unternehmens «Embassy of Coffee» nennt sich Mauro «Ambassador», also Botschafter. «Es wird behauptet, der beste Kaffee wird in Italien getrunken und genau deshalb will ich die italienische Kaffeekultur in der Schweiz zelebrieren», sagt Mauro. Er ist der Generalimporteur dreier italienischer Kaffeemarken: Caffè Barbera, Zicaffè und Caffè Moak Aromatik.
Die verschiedenen Kaffeemischungen verkauft Mauro an Gastronomiebetriebe. Im Luzerner Café Gugelhopf etwa – dem ersten Café der Marke Dr. Oetker – wird Barbera-Kaffee aus Sizilien getrunken, importiert von Embassy of Coffee SA. Auf Instagram und Facebook teilt Mauro mit einer noch bescheidenen Anzahl Follower seine Kaffee-Degustationen, seine Arbeit an neuen Projekten oder auch Besuche bei Kunden.
Sein Ziel sei, in einiger Zeit nicht nur Betriebe, sondern auch Privathaushalte mit qualitativ hochwertigem Kaffee beliefern zu können. Mauro ist realistisch: «Ich bin ein ‹No Name›, der etwas anbietet, das es auf dem Markt schon gibt.» Was sein Unternehmen ausmache, sei sein Wissen über Kaffee.