
Der «King of Boogie Woogie» war eine Million Kilometer «on the road»


Das New Orleans meets in Zofingen (NOMZ) gilt seit Jahren als Garant für hochkarätige Musik. Das Credo, dass keine Band zweimal auftritt, wird auch in diesem Jahr eingehalten. Zahlreichen grossen Künstlern der Jazz- und Blues-Szene ist das Festival in der Zofinger Altstadt längst ein Begriff. Der soziale Gedanke des NOMZ trägt sein Übriges dazu bei, dass die verschiedenen Formationen gerne der Einladung folgen.
«Speedy Gonzales»
Nico Brina ist seit 1984 als Profimusiker auf der ganzen Welt unterwegs. Inzwischen hat er in über 16 verschiedenen Ländern gespielt, produzierte 13 CDs und hatte 2017 die Grenze von 3000 Auftritten geknackt, für die er eine Million Kilometer «on the road» war. (ohne Flüge). Mit seinem Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde als schnellster Boogie-Woogie Spieler wurde er von der Presse auch schon als «King of Boogie» bezeichnet. Nebst seinem atemberaubenden Tastenspiel überzeugt Nico Brina auch mit seinen Gesangskünsten.
Die Lady des Blues and Soul
Annika Chambers’ Liebe zur Musik erwachte bereits in ihrer frühen Kindheit. Während ihrer Zeit im Dienst der US-Army erkannte Chambers die Gabe, die sie besass. Ein Oberst hörte sie singen und fragte, ob sie nicht die Nationalhymne während einer Zeremonie singen wolle. Sie war auf Anhieb der Hit und die erste Wahl für alle weiteren Musikveranstaltungen. Dann wurde Chambers Mitglied einer Tourneeband, die durch den Kosovo und den Irak tourte und dabei zu einer willkommenen Stärkung der Truppenmoral beitrug. 2011 kehrte sie nach Houston zurück und gründete die «Annika Chambers And The House Rules Band».
From Basie to Beatles
Die Barrelhouse Jazzband, seit 65 Jahren aktiv und Aushängeschild des Jazz in Deutschland, lädt zu einer musikalischen Reise durch die Geschichte des klassischen Jazz und Swing ein. Die Barrelhouse Jazzband spielt jedoch auch Songs wie «Let It Be» von Paul McCartney. In der Version der Barrelhouse Jazzband klingt der Beatles-Hit, «als ob King Oliver von den Beatles geträumt hätte – und die Barrelhouse Jazzband lässt den Traum erklingen» (Pressestimme).
Preisgekrönter Blues mit internationaler Klasse wird von der dänischen Erfolgsband The Blues Overdrive präsentiert. Die Band The Blues Overdrive wird momentan als einer der coolsten Acts in der europäischen Bluesszene angesehen. Ihr neues Album «Clinch» wurde weltweit gespielt und gewann den Preis «Album des Jahres» beim Europäischen Blues Award in London.
Die mobile Oldtime-Formation
JazzCube entspringt im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder aufs Neue dem Würfelbecher. Eine Musikerkartei bildet dabei die Grundlage für immer wieder neue und spannende Besetzungen. JazzCube begleitet die Zuhörer auf eine Reise durch die Jazzgeschichte der 20er bis 50er Jahre. Mit seinen Freunden präsentiert der Trompeter, Flügelhornist, Komponist und Arrangeur Philipp Rellstab ein abwechslungsreiches Programm der Jazzgeschichte, gewürzt mit einer guten Prise Humor. In Zofingen fungiert die Band als mobile Oldtime-Formation und unterhält die Zuhörer zwischen den eigentlichen Bühnenacts vor den Bühnen und auf den verschiedenen Plätzen.
Beim Nachwuchswettbewerb des Jazzfestivals in Megève/Frankreich letzten Jahres gewann die Band Mama Shakers den ersten Preis der Jury und des Publikums. Die fünf jungen, temperamentvollen Künstler haben sich in Paris kennengelernt und aus Liebe zum ganz alten, wilden Jazz der «Roaring Twenties» vor zwei Jahren diese Band gegründet. Sie spielen eine bunte Mischung aus tanzbaren Jazz- und Bluestiteln der 20er und 30er Jahre.
Pascal Geiser ist nicht nur mit Blues aufgewachsen – er lebt und verkörpert ihn. Wunderbare Geschichten verpackt Geiser in Songs, die mal sanft, dann aber auch wieder sehr temporeich sind. Dann und wann finden auch Werke Geisers grosser Vorbilder (B.B. King, Buddy Guy usw.) Einzug ins Repertoire. 2016 gewann Geiser die «Swiss Blues Challenge», was ihm die Teilnahme für die Schweiz anlässlich der «European Blues Challenge» in Dänemark und an der «International Blues Challenge» in Memphis ermöglichte.
Die goldene Ära des Swing
Die adretten, jungen Herren von The Royal Rhythms lassen den Sound, der Amerika in den 1930er bis 1950er Jahren geprägt hat, wieder aufleben. Stilecht arrangiert und mit viel Liebe fürs Detail inszeniert, zaubern die Künstler die goldene Ära des Swing, Blues und Jazz zurück auf die Bühne. Sie interpretieren die schönsten Songs und spielen die groovigsten Rhythmen aus der Zeit, als Grammophone die Wohnzimmer prägten. Lieder, die durch Nat King Cole, Frank Sinatra oder Amos Milburn bekannt wurden, werden von The Royal Rhythms erzählt, als wären es ihre eigenen.
Die Swiss-Jazz-Award-Gewinnerin Christina Jaccard ist in der Schweizer Musikszene ein Begriff. Wo immer sie auftritt, wird die Musik mit Herz und Seele gelebt. Es ist ihr Temperament, das Charisma und die kraftvolle Art, wie die Sängerin ihre «schwärzeste aller weissen Stimmen» einsetzt und Empfindungen Ausdruck verleiht, die das Publikum begeistern. Am Piano begleitet wird Christina Jaccard vom hervorragenden Jan Luley aus Deutschland, der sich ganz dem Erbe der Musik aus New Orleans verschrieben hat. Jan Luley gehört zur Spitze europäischer Pianisten im klassischen Jazz, kreolisch-karibischen Rhythmen, Boogie-Woogie und Gospel.
Zofingen, Altstadt, Montag, 2. Juli, ab 17 Uhr. Weitere Informationen unter www.new-orleans-meets-in-zofingen.ch