
Der neue Besitzer des «Oltnerhofs» kämpft mit der Coronakrise
Seit 2014 beherbergt der «Oltnerhof» Gäste aus aller Welt. Das 3-Sterne-Hotel bietet 15 Einzel- sowie 15 Doppelzimmer nach praktisch-schlichtem Standard an. Besonders die zentrale Lage – fünf Minuten vom Bahnhof entfernt – spielt ihm normalerweise in die Karten. Seit Anfang Jahr wird es durch die Arte Konferenzzentrum AG geführt, welche bereits das Hotel Arte erfolgreich betreibt.
Grund für den Kauf ist gemäss «Arte»-Geschäftsführer Lars Güggi einerseits die Erweiterung der Zimmeranzahl – in diesem Fall um 30 Zimmer –, andererseits die Diversifizierung des Angebots: Der «Oltnerhof» im tieferen Preissegment ergänzt das 4-Sterne-Hotel Arte gut. Der Vorbesitzer Daniel Wagen entschloss sich letztes Jahr dazu, seine letzte Liegenschaft in Olten zugunsten anderer Standorte aufzugeben, und verlangte für das Hotel 6,5 Millionen Franken. Der Kaufpreis sei tiefer ausgefallen, sagt Güggi, ohne auf den genauen Beitrag eingehen zu wollen.
Buchungen tauchten massiv
Das Hotel Oltnerhof begrüsste seine Gäste aufgrund des Lockdowns nur für zweieinhalb Monate unter Güggis Leitung: «Vor Corona lief der ‹Oltnerhof› noch nicht wie gewünscht.» Allerdings sei dies angesichts der kurzfristigen Übernahme nicht weiter verwunderlich. Vergleichszahlen zum Vorjahr sind aufgrund des Leitungswechsels nicht vorhanden. Ihm zufolge besuchen vor allem Geschäftsleute das Hotel: allerdings «weniger Büro-Geschäftsleute, sondern eher lokal im Raum um Olten arbeitende Personen». Das ergäbe sich aus der Oltner Wirtschaft durch den Industrie- wie auch den Dienstleistungssektor.
Wegen Corona tauchten die Buchungen massiv. Güggi sagt: «Der Geschäfts- und Individualtourismus ist stark eingebrochen.» Nachdem das Hotel für drei Monate schliessen musste, fielen nach der Öffnung Mitte Juni zusätzlich die Studentinnen und Studenten der EF-Sprachschulen weg. Vor allem Amerikaner nutzten das Hotel Oltnerhof für ihren Sprachaufenthalt. Dafür kamen laut Güggi viele Schweizer Touristen, meist mit dem Velo. Diese boten aber keinen zufriedenstellenden Ersatz.
Abstand beim Frühstück
Das Schutzkonzept im «Oltnerhof» befasst sich – wie auch im «Arte» – vorwiegend mit der Reduzierung von Berührungspunkten zwischen den Gästen und dem Personal sowie der Gäste untereinander. Tägliche Zimmerreinigungen sind gemäss Güggi nur noch auf Anfrage an der Tagesordnung. Damit werde der Kontakt mit Gästesachen möglichst eingeschränkt oder ganz vermieden. Beim Frühstücksbuffet werde auf Abstand geachtet und aufgrund des schon immer währenden Garni-Betriebs im «Oltnerhof» – Beherbergung plus Frühstück – fielen die Diskussionen über andere Mahlzeitenregeln schlicht weg.
Die Situation erforderte gemäss Güggi eine «komplett andere Planung». Durch die Möglichkeit der Kurzarbeit wurden die Mitarbeiter des «Oltnerhofs» während des Lockdowns nicht entlassen. Zwar zögen die Buchungen jetzt nach den Sommerferien wieder an. Doch wie es in naher Zukunft aussieht, kann er nicht sagen. So müsse nun sehr kurzfristig, je nach Veränderung der Gästezahl, gehandelt werden.