Der Neue forderte den Chor heraus

 (Bild: Alfred Weigel)
(Bild: Alfred Weigel)

Aussen heiss, innen kühl – bereits eine Stunde vor Konzertbeginn warteten die Besucher, dass es losgeht. Die Gospelsänger erschienen ganz in Schwarz, die Sängerinnen mit Tüchern in flammendem Orangerot. Die warme, kraftvolle Stimme von Solosänger Ramar Americo erinnerte an Luis Armstrong. «What a wonderful World» erfüllte die Kirche und beseelte die swingenden Konzertbesucher. Im Takt klatschten sie mit und applaudierten am Schluss einer jeden Gesangsdarbietung. Röbi Messer mit Trompete, Thomas Schöni am Bass und Schlagzeuger Christoph Gebhard setzten Akzente, die mitunter Gänsehaut erzeugten. Eine Anekdote zu jedem Gospelsong und Informatives über jeden Komponisten steuerte Moderatorin Dörte Gebhard bei.

Die Einnahmen des Gospelkonzerts kamen der Institution Heimgarten, eine Einrichtung der Reformierten Landeskirche Aargau für Frauen mit besonderem Betreuungsbedarf, zugute. Nach dem Motto «Ideale anstreben, das Mögliche verwirklichen» stellte die Kölliker Kirchenpflegerin Heike Suter in ihren einführenden Worten klar, dass Wertschätzung und Respekt für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung auf einem humanistischen Menschenbild basierten. Respekt und Wertschätzung forderte auch der neue Chorleiter von seinen Sängerinnen und Sängern. Sebastian Felix, der die Leitung am 1. Januar übernahm, und seine Chormitglieder mussten sich erst aneinander gewöhnen. Es ist normal, dass ein Neuer sein Konzept umsetzen und seine Vorstellungen verwirklichen, den Chor aber auch nicht überfordern möchte. Engagement wird dabei von beiden Seiten verlangt. Das Ergebnis der konstruktiven Zusammenarbeit in den letzten Monaten war am Gospelkonzert unüberhörbar.