Der Riesenstuhl ist für XXXLutz noch nicht vom Tisch – VIDEO + GALERIE

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Drei riesige weisse X auf feuerrotem Grund signalisieren von weitem, dass das Rothrister Stilhaus ganz in der Hand des österreichischen Möbelriesen XXXLutz ist. Die Firmenanschrift prangt vorne und hinten am Gebäude – unübersehbar, wer auf der Autobahn oder direkt am Gebäude vorbeifährt. Vom Markenzeichen, einem überdimensionierten roten Stuhl, fehlt jedoch jede Spur. Seit 14 Jahren ist der Stuhl das Werbelogo und ist in den letzten Jahren immer grösser geworden. So gigantisch, dass XXXLutz im «Guinness-Buch der Rekorde» eingetragen ist. Der weltgrösste Stuhl steht mit 30 Metern in St. Florian bei Linz.

16 Meter hoch sollte er in Rothrist sein und zwischen Stilhaus und Möbel Hubacher zu stehen kommen. Doch das Gesuch für die Montage hat das Bundesamt für Strassen (Astra) abgelehnt. Die Begründung: Im Bereich von Autobahnen und Autostrassen sind Strassenreklamen aufgrund der Verkehrssicherheit grundsätzlich nicht gestattet. Ausgenommen sind Firmenanschriften.

«Wir überlegen uns, wie und wo wir den roten Stuhl dennoch realisieren können. Er gehört einfach zu jedem XXXLutz», sagt Meinrad Fleischmann. Der Co-Landesleiter von Rothrist will beim Bundesamt für Strassen (Astra) nochmals anklopfen. Vorerst konzentriert sich Fleischmann mit Co-Landesleiter Christian Kobler (25) auf die Eröffnung. Stöbern und einkaufen ist seit gestern in Rothrist möglich. Richtig los geht es für das Führungsduo und seine 120 neuen Mitarbeiter am Dienstag. «Die Zeit dazwischen nutzen wir, um Abläufe zu optimieren.» Minuziöse Planung und stabsmässige Organisation ist der Möbelgoliath mit 270 Filialen in elf Ländern gewohnt. Gerade mal zweieinhalb Monate benötigte XXXLutz, um das 15 000 m² grosse Stilhaus teilweise umzubauen. Vom Material her brauchte es je 15 000 m² Spanplatten und Bodenbeläge sowie drei Tonnen Farbe. 275 Handwerker standen im Einsatz. «Bis auf zehn Mitarbeiter haben wir auf Handwerker aus der Region und von Schweizer Spezialfirmen gesetzt», sagt Fleischmann. Auf den vier Stockwerken der ersten Schweizer Filiale stehen über 100 000 Sortimentsartikel im Angebot. 240 LKW-Lieferungen brachten die Ware an den Rössliweg. 1 Million Stück sind eingeräumt.

«Wir bieten sowohl Eigenmarken als auch Markenmöbel an», sagt Fleischmann und bittet auf den Rundgang. Der 56-Jährige zeigt sich begeistert von der Architektur des Gebäudes. Erbaut hat das Stilhaus vor fünf Jahren die Familie Medina-Hubacher, der es nach wie vor gehört. Verkauft hat die Familie das auf demselben Areal stehende Einrichtungshaus. Seit Oktober 2015 gehört Möbel Hubacher der Schweizer Einrichtungsgruppe Pfister Arco Holding AG. Diese fürchtet sich vor dem neuen Konkurrenten und direkten Nachbarn aber nicht. Obwohl mit Fleischmann der frühere Pfister-CEO nun bei XXXLutz mit am Ruder steht. Meinrad Fleischmann bleibt vor seinem Lieblingsstück stehen, einem flaschengrünen Sessel. Nur fürs Foto lehnt sich der 56-Jährige darin zurück. «Wir sind schon etwas nervös», sagt er und gesteht: «Momentan schlafe ich schlechter ein oder erwache mit einem komischen Traum, dass das Möbelhaus leer geblieben ist.»

Bilder von der Voreröffnung für die Bevölkerung finden Sie in der Galerie unten. (Bilder: Bruno Muntwyler)