Der Vordemwalder Mittagstisch geht in die zweite Runde

 

Obwohl noch keine neuen Anmeldungen eingegangen sind, steht das Angebot im nächsten Halbjahr erneut zur Verfügung – mit tieferem Preis.

«Zu Beginn war ich skeptisch, ob der Mittagstisch überhaupt Anklang findet. Inzwischen kann ich festhalten, dass das Angebot gut läuft und der Start geglückt ist», sagt Nathalie Häfliger, Gemeinderätin von Vordemwald, begeistert. Acht Kinder im Alter zwischen 4 und 13 Jahren nutzen derzeit zwei Mal pro Woche das Angebot und verköstigen sich in der ehemaligen Unterkunft der Jugendlobby. Nebst dem Essen, welches die Küchencrew des Pflegeheims Sennhof zubereitet, erhalten die Kinder Betreuung durch die beiden Vordemwalder Mütter Corina Lindt und Manuela Bächle – für total Fr. 19.50 pro Kind und Mittag.

Dieser Preis sorgte in der Bevölkerung noch vor der Eröffnung des Mittagstischs für Diskussionen. Doch jetzt kann Gemeinderätin Nathalie Häfliger Entwarnung geben: «Wir reduzieren den Preis im zweiten Halbjahr auf 15 Franken pro Kind und Mittag.» Bereits vorübergehend habe man den Preis auf Fr. 16.50 anpassen können, da Ende Februar beim Risotto-Essen des Kirchkreises Vordemwald 2000 Franken für diesen Zweck zusammengekommen sind. «Umsonst können wir einen betreuten Mittagstisch nicht anbieten, aber wir haben noch Geld übrig, das uns gemeinnützige Vereine für die Startphase zur Verfügung gestellt haben», erklärt Nathalie Häfliger. Bei dieser Gelegenheit wolle man nun prüfen, ob sich die tieferen Preise auf die Nachfrage auswirken. «Mit der Preissenkung ist aber auch ein gewisses Risiko verbunden, denn der Mittagstisch muss für die Gemeinde zwingend kostendeckend sein», hält Häfliger fest.

Vor rund vier Monaten hat die Gemeinde Vordemwald den Mittagstisch – anders als in vielen anderen Gemeinden – selber ins Leben gerufen, und zwar mit dem Ziel, dass junge Eltern Familie und Beruf unter einen Hut bringen können. Vorgesehen ist, dass der Mittagstisch spätestens in ein bis zwei Jahren durch eine Trägerschaft übernommen wird. «Bis es so weit ist, muss sich der Mittagstisch im Dorf erst etablieren», ist die zweifache Mutter überzeugt.

Bereicherung für Kinder

Auch wenn für das nächste Halbjahr noch keine neuen Anmeldungen eingegangen sind, macht sich Nathalie Häfliger keine Sorgen. «Höchstwahrscheinlich nehmen alle Bisherigen, ausser einem Kind, welches bereits die Oberstufe in Rothrist besucht hat, wieder teil.» Willkommen sind Mädchen und Knaben ab Kindergartenalter bis zur 6. Schulklasse sowie Schüler der Oberstufe. Der Mittagstisch werde ab fünf Kindern pro Mittag am jeweiligen Wochentag durchgeführt. Daher variiere unter Umständen das Angebot von Semester zu Semester, erklärt Nathalie Häfliger, die in der ersten Zeit durchaus positive Rückmeldungen von den Eltern erhalten hat. «Durch das Angebot werden nicht nur die Familien entlastet. Auch für die Kinder ist das gemeinsame Mittagessen mit Gleichaltrigen eine Bereicherung.»