Die 1000er-Note: Unbrauchbar und trotzdem schön

Seit ein paar Wochen ist sie nun im Umlauf: die neue Schweizer 1000er-Note. Interessant ist die Note nicht nur ihres Wertes wegen, sondern auch durch ihr Design mit den beiden Händen. «Wem gehören wohl diese sich schüttelnden Pfoten auf der Note?», habe ich mich nun schon ein paar Mal gefragt. Einem Bankier und einem Multimillionär, welche mit einem soeben getroffenen Deal Schwarzgeld am Fiskus vorbeischleusen wollen? Sind es zwei Spieler vor einem illegalen Pokerturnier, bei dem es die Note zu gewinnen gibt? Oder sind es gar die Hände von Röbi Koller und des Gewinners der verlosten «Million» aus der Sendung «Happy Day» bei der Übergabe des Geldkoffers in Anwesenheit von Familie, Freunden und Freixenet?

Die 1000er-Note braucht fast kein Mensch und trotzdem— oder gerade deswegen — verbirgt sich eine Faszination hinter ihr. Niemals vergesse ich das Kribbeln im Bauch, welches ich mit acht Jahren hatte, als mein Vater eine 1000-er Note auf der Bank holte, nur damit ich einmal eine in der Hand halten konnte. Ich inspizierte sie eine ganze Stunde lang. Oder 15 Jahre später, als ich dann selbst bei der Bank gleich fünf solcher Noten holte, um meine erste Mietkaution zu hinterlegen. Da ich gleich anschliessend zu einem Bier verabredet war und mir die Zeit für einen Umweg über zuhause nicht mehr reichte, verbrachte ich den Abend in der Bar nicht nur mit 5000 Franken in der Tasche, sondern auch mit einem dementsprechend mulmigen Gefühl im Bauch. Es ist nun mal nicht so, dass man es sich als Journalist gewohnt ist, mit 1000er-Noten durch die Gegend zu laufen. Umso aufregender ist das Gefühl, wenn man dann doch mal eine mit sich trägt. Ausserdem sind unsere Noten im Vergleich zu den eher langweiligen Euro-Noten wahre Kunstwerke. Mit Händen, die zum Nachdenken anregen. Mit Zahlen, die träumen lassen.