
Die Auszubildenden waren dank der Schule ständig unter Strom
Die Maschinenbaulernenden schlossen ihre vierjährige Berufslehre einerseits mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis als Konstrukteur oder Polymechaniker ab. In vier Swissmem-Prüfungsmodulen der Technikbereiche Werkstoff und Fertigung, Maschinen und Zeichnung, Elektronik und Steuerung sowie Angewandte Fachkenntnis mussten sie das Erlernte unter Beweis stellen. Pro Modul hatten sie eine Stunde zur Verfügung, 40 Fragen zu beantworten. «Das Modul Elektro- und Steuerungstechnik ist besonders happig ausgefallen», sagt Lehrer Fabio Acquaviva zum Prüfungsergebnis eines Schülers unter vier Augen. Einige wenige der Berufsschulabgänger erwarben nach zwei Jahren Ausbildung das eidgenössische Berufsattest als Mechanikpraktiker.
Karriereleiter mit Hockern dargestellt
Abteilungsleiter Marcel Barrer sprach allen aus der Seele: «Sowohl Lehrpersonen als auch Lernende sehnten sich nach dem Präsenzunterricht zurück.» Gögi Hofmann spielte den Sicherheitsdienst. Wer sich nicht auf den zugewiesenen Platz setzen wollte, dem winkte er mit Handschellen. In seiner unnachahmlichen Nummer mit vier aufeinandergestellten Hockern demonstrierte er, wie man sich eine Karriereleiter vorstellen kann. Trocken bemerkte der Alleinunterhalter zudem, dass die Frauenquote nicht erreicht wurde. Im Vergleich zu anderen Jahren befand sich zum Leidwesen vermutlich aller keine einzige Absolventin unter den Maschinenbaulernenden.
An der Abschlussfeier ist es üblich, dass ein Schüler zu Wort kommt. Mit «Gedanken zu seiner Lehr- und Schulzeit» äusserte sich José Kräuchli zum Lehrstoff, Lehrerkollegium und zu überstandenen Corona-Wellen. Mit Elektro- und Steuerungstechnik hätte die Schule dafür gesorgt, dass die Auszubildenden ständig unter Strom gestanden seien.
600 Stunden in Projektarbeit investiert
Für Luca Ifanger war der Höhepunkt seiner Ausbildung der erfolgreiche Abschluss der Interdisziplinären Projektarbeit im Rahmen der Berufsmatur. Zusammen mit seinen Kollegen David Boppart und Thomas Hadorn investierte er rund 600 Stunden. Als die mechanische Tischuhr einwandfrei funktionierte, habe er freudestrahlend ausgerufen: «Sie läuft.» Konstrukteur David Boppart kam übers Töffli-Reparieren zum Maschinenbau. Polymechaniker Luca Ifanger «badet aus», was der «Sesselputzer» verbrochen hat. Beide wollen Maschinebau studieren. Ifanger will noch höher hinaus, sein Berufstraum ist Helikopterpilot.