Die Baustelle ist eine Gefahr für Kinder

Vor der roten Ampel auf der Hauptstrasse in Kölliken warten die Automobilisten zu morgendlicher Verkehrszeit. Seit September 2019 befindet sich eine Linienbaustelle auf der Kantonsstrasse K 235. Aktuell ist auf ca. 150 Metern nur ein Streifen befahrbar. Die bestehenden Werkleitungen sind in schadhaftem Zustand und müssen erneuert werden. Das sind Kanalisation, Frischwasser- und Stromleitungen. Auch die Telekommunikationsanbieter nehmen die Gelegenheit wahr, ihre Anlagen auszubauen. Die vielbefahrene «Hauptschlagader» Köllikens muss dazu aufgebrochen und anschliessend wieder instand gestellt werden. Einschränkungen entstehen nicht nur für den Autoverkehr, auch Velos und Fussgänger sind davon betroffen. Um die Sicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten, wurden Abschrankungen, Lichtsignalanlagen und Umleitungen aufgebaut. 

Für Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zur Schule stellen Strassenbaustellen eine
besondere Gefahr dar. Gleichzeitig verlocken die Maschinen und die Arbeiten, einen Blick in die Baustelle zu werfen. Um sie für die Gefahren im Baustellenbereich zu sensibilisieren, organisierten das Ingenieurbüro
VZP Ingenieure AG und das Tiefbauamt des Kantons Aargau zusammen mit der Gemeinde Kölliken, der Schule und der Regionalpolizei eine Baustellenbegehung mit umfassender Informationsvermittlung. 

Zuschauen bei der Rohrverlegung 

Punkt 9 Uhr traf die Klasse 3b mit Lehrerin Julia Peter an der Einmündung zur Richtergasse ein. Insgesamt besuchten drei Klassen die Strassenbaustelle und liessen sich bei leichtem Nieselregen und matschigem Boden von Martin Meier, Projektleiter der Abteilung Tiefbau im Kanton Aargau, und Harry Veigl, Ingenieur des Planungsbüros VZP Ingenieure AG, sowie Wachtmeister Sherom Wuffli über die einzuhaltenden Sicherheitsmassnahmen unterrichten. Die meisten Schüler hatten wohl bisher weder einen Strassenquerschnitt gesehen, noch den Arbeitern bei der Rohrverlegung zugeschaut. 

Dass der Sicherheit an einer Strassenbaustelle besondere Beachtung geschenkt wird, erklärt der Regionalpolizist: «An einer Strassenbaustelle muss man auf den Verkehr besonders achten.» Oft würden die Autos die Baustelle zu schnell passieren, vor allem kurz vor dem Umschalten der Ampel auf Rot. Geschwindigkeitskontrollen seien unerlässlich. Ein waches Auge auf die Schulkinder während der Begehung hatte auch Räto Girs- perger, Bauführer der Cellere Bau AG, an deren Ende eine Lernzielkontrolle durchgeführt wurde. «Nicht auf die Baustelle gehen», «Baufahrzeuge beachten» und «auf dem Fussweg bleiben» lauteten die Antworten der aufmerksamen, jungen Besucher. 

Die Strassensanierung kostet 7,8 Mio. Franken 

Über die von Gemeinde und Kanton getragenen Kosten für das Strassenbauprojekt gab Gemeinderat Michael Müller Auskunft. Total kostet die Sanierung der Hauptstrasse 7,821 Mio. Franken. Davon entfallen auf den Strassenbau 4,4 Mio. Franken, auf die Verlegung von Wasserleitungen 1,176 Mio. Franken, auf den Werkleitungsausbau 1,7 Mio. Franken und den Ringanschluss 435 000 Franken. 

Als Herzstück der Arbeiten darf die Erstellung des Vereinigungsschachts an der Einmündung zur Richtergasse bezeichnet werden. Nach der Sanierung wird die Hauptstrasse als Kernfahrbahn ohne Mittelmarkierung mit beidseitigem Radstreifen markiert. Die Sicherheit des Fussverkehrs erhöhen beidseitig durchgehende Trottoirs und Querungshilfen bei den Übergängen auf beiden Strassenseiten. Der Einbau eines lärmarmen Belags trägt zur Lärmreduzierung bei. Die Fertigstellung der Sanierung ist für Spätsommer 2021 vorgesehen.