Die Bodenhaftung mehr als verloren

Geld macht nicht glücklich! Oder etwa doch? Käme es nur darauf an, wer am Ende des Monats am meisten mit nach Hause trägt, stünden die Stars der Fussballszene ganz weit oben in der Zufriedenheitsskala. Ein Lionel Messi etwa verdient – oder besser gesagt erhält – pro Tag etwa 220 000 Franken vom Arbeitgeber FC Barcelona. Und damit ist er nicht einmal der Krösus. Dem bei Real Madrid angestellten Portugiesen Cristiano Ronaldo werden pro Tag noch rund 20 000 Franken mehr in den Rachen geworfen. Ein Telekommunikationsunternehmen aus Saudi-Arabien liess sich davon aber nicht beeindrucken und legte 2013 noch kräftig einen drauf. Umgerechnet 1,2 Millionen Franken waren für einen Werbetermin mit Cristiano Ronaldo fällig – für viereinhalb Stunden notabene. Das ergibt einen Stundenlohn von mehr als einer Viertelmillion. Das entbehrt jeglichem Anstand. Auch wenn im Markt nun einmal Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen, sind solche Summen nur noch lächerlich. Kein Mensch auf der ganzen Welt ist so viel wert – und vor allem so viel mehr wert als andere. Da sind mir die Amateur- und Hobbysportler deutlich lieber. Sie fahren mit dem Rad, rennen oder jagen einem Ball nach, weil sie Lust dazu haben. Und am Ende des Tages kümmern sie sich sogar noch selbst um ihre Ausrüstung.

 

Die Achillesferse stammt als Begriff aus der griechischen Mythologie: Sagenheld Achilleus war nur an der rechten Ferse verwundbar. Verletzliche Stellen im System sind auch Thema dieser Kolumne.