Die Brittnauer «Bünzlichöpf» gehen weg wie warme Weggli

Konzentriert steht Daniel Waber in seiner Backstube vor einem grossen Topf voller geschmolzener weisser Schokolade. Auf der linken Seite stehen kleine Hügel aus steifem Eischnee auf runden Biscuitböden und auf der rechten Seite ein Abtropfgitter. Rhythmisch tunkt der Brittnauer Bäcker- und Konditormeister die kleinen Hügel in die heisse Schokolade in der Mitte. Stück um Stück wandert in den Topf. Bevor das nächste reingeht, fischt er das Vorangegangene heraus und stellt es auf das Abtropfgitter. Nach einer kurzen Zeit, in der die Schokolade abkühlt, landen die weissen Mohrenköpfe als «Bünzlichöpf» in der Glasvitrine neben den anderen Kreationen aus Schokolade. Und von dort landen sie schnell bei Wabers Kunden. So schnell, dass er selbst an seinem eigentlich freien Tag noch eine Serie produziert. Denn die Mohrenköpfe sind in Brittnau Chefsache.

Klassische Schokoküsse bleiben Mohrenköpfe

Rund vier bis fünf reine Arbeitsstunden rechnet Waber für eine Serie à 300 bis 400 Stück. «Dubler produziert das wohl in einer Minute», sagt Waber und lacht. Bei der Bäckerei Waber entstehen die Mohrenköpfe dafür komplett in Handarbeit. Doch wie kam es dazu, dass es in Brittnau nun «Bünzlichöpf» gibt? «Angesichts des ganzen Rummels um den Mohrenkopf haben wir uns gedacht, dass wir eigentlich weisse Mohrenköpfe produzieren könnten», erzählt Daniel Waber. Beim Brainstorming für einen passenden und griffigen Namen sei er mit seinem Team schnell auf «Bünzli» gestossen.

«Das Produkt ist eigentlich dasselbe wie die klassischen dunklen Mohrenköpfe», so Waber. Auch die gibt es in seinem Laden zu kaufen – nach wie vor unter dem Namen Mohrenkopf. «Wir produzieren in unserer Bäckerei nach alten Methoden und mit alten Rezepten. Daher tragen unsere Produkte die alten Namen.» Den Namen zu wechseln kommt für ihn nicht in Frage. Er ist überzeugt, dass Personen, die sich an der Bezeichnung Mohrenkopf stören, so oder so auf den Kauf verzichten. 

Bünzlichöpfe sind schnell ausverkauft

«Das Feedback auf den «Bünzlichopf» ist überragend», so Daniel Waber. Ein Beitrag auf Facebook wurde weit über die Region hinaus geteilt. Kunden fragen im Laden explizit danach. Viele haben aber Pech, denn das Süssgebäck ist jeweils schnell ausverkauft. So reicht eine ursprüngliche Wochenration nun noch knapp für einen Tag.