
Die Debatte nach der BNO-Debatte
Für den Stadt- und Einwohnerrat Zofingen ist die Abstimmung über die neue Bau- und Nutzungsordnung glimpflich ausgegangen. Ganz knapp stimmten die Stimmberechtigten der Vorlage zu. Einfach zur Tagesordnung übergehen sollte man nicht. Das Ringen um die BNO verweist auf Tieferliegendes, das man unbedingt ernst nehmen sollte.
Erstens: Wenn Stadt- und Einwohnerrat vehement für eine Vorlage eintreten, viele Bürgerinnen und Bürger ebenso entschlossen dagegen sind, muss das zu denken geben. Wieso dieser Graben? Woher der Vertrauensverlust? Der Stadtrat hat angekündigt, die Ängste der Bevölkerung ernst zu nehmen und sie stärker in Fragen der Siedlungsentwicklung einzubinden. Das darf aber kein leeres Versprechen bleiben. Die Verantwortlichen können jetzt die Gunst der Stunde nutzen und versuchen, möglichst viele BNO-Gegner ins Boot zu holen. Das ist einigermassen aufwendig und braucht kreative Ideen. Aber das Seilziehen um die BNO hat eine Debatte in Gang gebracht, die intensiver hätte geführt werden müssen. Das kann, muss man nachholen. Wenn die BNO-Gegner jetzt nicht abgeholt werden, wird sich das bei einer der nächsten Urnenabstimmungen rächen.
Zweitens: So genannte Wachstumsängste sind keine vorübergehende Modeerscheinung. Sie werden andauern und die Politik herausfordern, und das auf allen Ebenen.
Und drittens: Die Faustregel, das Fuder nicht zu überladen, hat sich wieder einmal bewahrheitet. Wäre die BNO noch befrachteter gewesen, wäre sie wohl gescheitert.