
Die Luzerner Psychiatrie schafft in St. Urban 30 weitere Stellen
Die Klinik der Luzerner Psychiatrie (Lups) ist aus St. Urban nicht wegzudenken. Das Areal wirkt wie ein Dorf im Dorf. Und in diesem Dorf tut sich einiges: «Wir haben gleich zwei grosse Baustellen», sagt Thomas Lemp auf einem Rundgang durchs Klinikareal. Das Haus B wird zurzeit für 14,7 Millionen Franken gesamtsaniert und soll im August wieder bezugsbereit sein. Die beiden Stationen für Abhängigkeitserkrankungen sowie die Station Wohnpsychiatrie werden in das sanierte Gebäude einziehen.
Gleichzeitig entsteht östlich des Klinikareals bis Mitte 2023 ein neues Gebäude mit 64 Betreuungsplätzen für geistig und mehrfach beeinträchtigte erwachsene Menschen. Die Luzerner Psychiatrie investiert rund 33 Millionen Franken in den Neubau des Wohnheims Sonnegarte. Der Spatenstich erfolgte Mitte April 2021. «Mittlerweile ist der Humus abgetragen und es kann mit dem Aushub begonnen werden», sagt Thomas Lemp. Der 59-Jährige ist Geschäftsbereichsleiter Human Resources und stellvertretender Direktor. Zu seinem Verantwortungsbereich gehört auch das Wohnheim Sonnegarte, welches 1993 eröffnet wurde.
Mit dem Neubau des Wohnheims werden die Wohngruppen, welche heute auf drei Standorte in St. Urban verteilt sind, zentralisiert. Weiter wird die Anzahl Betreuungsplätze um 16 Plätze erhöht; dadurch entstehen im Kanton Luzern zusätzlich benötigte Wohnheimplätze. «Zudem erreichen wir damit die dringend notwendigen Verbesserungen der Wohnqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner», sagt Lemp. Die aktuellen Wohnungen seien in den 60er-Jahren erbaut worden und dementsprechend eher eng und veraltet. «Im Neubau wird es möglich sein, die Wohngruppen bezüglich Anzahl Plätze zu verkleinern und damit die Betreuung zu verbessern.» Als neues Angebot sollen auch Kriseninterventionsplätze zur Verfügung stehen. Im Falle einer akuten psychiatrischen Krise können Bewohnende künftig in ihrem gewohnten Setting agogisch begleitet und psychiatrisch behandelt werden. «Und damit können wir auch die Akutpsychiatrie entlasten», sagt Lemp. Durch das neue Gebäude entstehe zudem ein attraktives Arbeitsumfeld für die Mitarbeitenden. «Das wird auch die Arbeit für unsere Mitarbeitenden erleichtern, da die aktuellen Räume eher eng und nicht auf die Bedürfnisse der Betreuung ausgelegt sind. Wir werden mit dem Neubau rund dreissig zusätzliche Stellen schaffen. Die Rekrutierung von Fachpersonen ist nicht einfach und soll deshalb bereits frühzeitig lanciert werden.»
Der Neubau wird aus zwei dreigeschossigen Gebäudeflügeln mit den Wohngruppen bestehen, die durch einen eingeschossigen Begegnungsraum zu einem Ganzen verbunden sind. Über dem Eingang entsteht ein Dachgarten mit geschütztem Aufenthaltsbereich, der gut besonnt ist und einen attraktiven Blick in die Landschaft bietet. Nebenan entsteht ein eingeschossiges Ateliergebäude als Einzelbau. Der Neubau ist mit dem restlichen Klinikareal unterirdisch verbunden.