Die Magie einer «Blues-Stubete» live einfangen

«Welche Songs es aufs Album schaffen, können wir erst entscheiden, wenn wir die Aufnahmen hören.» Benno Riss, Gitarre und Bluesharp
«Welche Songs es aufs Album schaffen, können wir erst entscheiden, wenn wir die Aufnahmen hören.» Benno Riss, Gitarre und Bluesharp

Bluesaholics Acoustic im Palass Zofingen:

Samstag 14.3. Konzertbeginn 20:30 / Türöffnung 19:00

Sonntag 15.3. Konzertbeginn 16:00 / Türöffnung 15:00

Vorverkauf: Why Not Zofingen

Das Album «Amazing Shades» von 2016 markierte eine Wende in der bald 30-jährigen Biografie der Zofinger Bluesaholics. Seither treten die Blues-Urgesteine mehrheitlich als «Bluesaholics Acoustic» in verkleinerter Formation auf und schlagen leisere Töne an. Trotzdem sind und bleiben sie zuallererst eine Live-Band, die den möglichst direkten Kontakt zum Publikum sucht und braucht, um zu Höchstform aufzulaufen. Was läge da näher, als ein Live-Album aufzunehmen, das die intensive Stimmung an den «Stubeten», wie die Bluesaholics ihre Shows in intimem Rahmen selber gerne nennen, einzufangen? Gitarrist und Gründungsmitglied Benno Riss erklärt im Interview, worauf sich die Zuschauer freuen dürfen.

Seit vier Jahren spielen Sie als Bluesaholics Acoustic kleinere, intimere Konzerte. Wie fühlt sich das an?

Benno Riss: Sehr gut. Der Kontakt zum Publikum ist in diesem Rahmen noch viel enger als bei grossen, lauten Shows. Als Band muss man sehr gut aufeinander hören, man hört viel mehr Finessen raus, wenn man weniger Gas gibt. Als Gitarrist musste ich allerdings auch meine Finger wieder stärker trainieren, eine Westerngitarre spielt sich nicht so weich wie eine E-Gitarre.

Im Line-up hat sich auch eine Änderung ergeben …

Richtig. Sängerin Isabelle Loosli hat vor zwei Jahren beschlossen, sich intensiver um ihr Soloprojekt zu kümmern. Anfangs überlegten wir, ob wir zu fünft weitermachen sollen. Wir kamen dann in Kontakt mit Monika Schär, die viele als Sängerin von Trauffer kennen werden. Sie war sofort interessiert und in der ersten gemeinsamen Session, zu der sie übrigens top vorbereitet erschien, passte bereits alles so gut, dass die Zusammenarbeit beschlossene Sache war. Monika ist eine exzellente Sängerin.

Nun nehmen Sie am 14. und 15. März im Palass Zofingen ein Live-Album auf. Welche Songs haben Sie ausgewählt?

Ich schätze mal, es werden rund 60 % Covers und 40 % eigene Songs auf dem Album landen. Wir haben auch ein paar alte Songs ausgegraben und so aufbereitet, dass sie in der kleinen Formation funktionieren. Wir spielen pro Abend 20 bis 22 Songs, 9 bis 12 davon werden es auf die Platte schaffen. Welche das sein werden, können wir erst definitiv entscheiden, wenn wir die Aufnahmen hören.

Es bleiben Ihnen also genau zwei Versuche pro Song, mussten Sie in den letzten Wochen Zusatzproben einlegen?

Wir haben ein paar Konzerte gespielt, um die Songauswahl zu testen und ja, die eine oder andere Zusatzprobe hat stattgefunden. Wir mussten unter anderem noch ein wenig an den Background-Chören feilen und ich an meinen Gitarren-Soli. Nun ja, wir musizieren ja doch schon ein Weilchen zusammen, Zobi (René Zobrist, Sänger der Bluesaholics) und ich spielen seit Ewigkeiten ohne Unterbruch zusammen in Bands. Von 1974 bis 1980 in der Folk-Band Hoity Toity, von 81 bis 91 in der Blues Company und seither bei den Bluesaholics. Aber auch mit Bassist Willi Basler und Drummer Markus Keller teile ich seit Jahrzehnten die Bühne. Theoretisch müssten wir mittlerweile eingespielt sein (lacht).

Wer wird die Platte aufnehmen?

Wir werden wie bei den letzten Alben mit Frank Niklaus und David Hofmann von den Zofinger Soma-Studios zusammenarbeiten. Frank wird die Aufnahmen machen und David den Mix übernehmen, das hat bisher super funktioniert. Das Live-Album wird ganz klar eine Low-cost-Produktion: Zwei Konzerte spielen, aufnehmen und danach die besten Songs abmischen, fertig! Im Studio dauert das alles wesentlich länger und kostet entsprechend mehr. Wir werden die Konzerte zudem mit ein paar Kameras filmen, um daraus einige gute Youtube-Videos zusammenzuschneiden.

Weshalb haben Sie sich für das Zofinger Lokal Palass als Aufnahmeort entschieden?

Im Palass haben wir den allerersten Gig in der Acoustic-Formation gespielt. Es schien uns von der Grösse, der Akustik und der Ambiance her perfekt für unser Vorhaben. Mit Ständerlampen und Teppichen versuchen wir den «Wohnzimmer-Charakter» des Lokals noch deutlicher hervorzuholen. Wir freuen uns auf zwei stimmungsvolle Konzertabende, wobei der Sonntag ja eher ein Konzertnachmittag wird, wir spielen bereits um 16 Uhr, dann sind wir bis zum Nachtessen fertig. In unserem Alter fängt man lieber etwas früher an, die Altersheime schliessen ja vor Mitternacht (lacht).

Wann werden die Fans eure Live-Platte kaufen können?

Wir streben eine Veröffentlichung Anfang November an. Und die Plattentaufe wird ebenfalls im Palass stattfinden, so viel kann ich jetzt schon sagen.