Die Neuverteilung des Bodens ist eingeleitet

Am Dienstag fand die konstituierende Versammlung der Bodenverbesserungsgenossenschaft Reitnau/Attelwil in der Mehrzweckhalle in Reitnau statt. Diese Genossenschaft soll das Grossprojekt Moderne Melioration in Reitnau vorantreiben und bezweckt die Durchführung der Bodenverbesserung im entsprechenden Gebiet. Die Melioration beschäftigt die Gemeinden des oberen Suhrentals –  Reitnau, Attelwil, Moosleerau und Staffelbach – allgemein und hat ihren Ursprung in der Hochwasserschutzanlage in Staffelbach.

Im Herbst 2019 genehmigte der Grosse Rat das Hochwasserschutzprojekt im Suhrental. Dazu gehören der Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens in Staffelbach und die Revitalisierung der Suhre. Die Reitnauer Melioration dient dazu, in der Gemeinde Land bereitzustellen, welches für das Wasserbau­projekt in Staffelbach benötigt wird. Gleichzeitig sollen diverse Aufwertungsmassnahmen umgesetzt werden.

In der Mehrzweckhalle versammelten sich aus diesem Grund die Eigentümer der Ländereien und die zu wählenden Personen der Ausführungskommission. Die Statuten und die Höhe der Entschädigung – der Präsident erhält jährlich 6000 Franken und 400 Franken Sitzungsgeld pro Tag – wurden ohne Gegenstimme angenommen. Das Vertrauen in den ­gewählten Präsidenten Daniel Habegger aus Mägenwil ist gross.

Im Januar sei er für das Projekt angefragt worden. Er habe es sich gut überlegt, den Schritt in ein solch wichtiges und langjähriges Projekt zu wagen, sagt er. Zudem habe er mit seiner Familie Rücksprache gehalten. «Ich freue mich, mein Wissen und mein Netzwerk einfliessen zu lassen und vorwärtszuschauen», sagt Habegger. Er habe gewisse Mandate abgegeben, um sich auf diese anspruchsvolle Aufgabe zu konzentrieren. Mit ins Team wurden die Naturschützerin Mio Cattaneo als Vertreterin vom Naturschutzverein Reitnau und weitere Vertreter der Landwirtschaft gewählt. Wie reibungslos die Gründung vonstattenging, freute den Gemeinderatsdelegierten Peter Hochuli (SVP).

Nun aber folgt ein langer Prozess: Zuerst gilt es die Einsprachefrist von 30 Tagen abzuwarten. Die Ausführungskommission unter Habeggers Leitung ist erst Ende September handlungsfähig. Dann wird die Ausschreibung für die Wahl eines technisches Büros erarbeitet. Dieses sollte bis zum ersten Quartal 2022 gewählt werden. Diese Entscheidung sei wichtig, weil wenn das nicht gut komme, dann verzögere sich das Projekt und werde enorm teuer. Danach müssen Experten die Boden­kartierung vornehmen. In Moosleerau und Staffelbach ist diese Aufgabe bereits vergeben.