Die nicht ganz perfekten Kartoffeln gingen weg wie warme Weggli

«Ich bin immer noch überwältigt vom Ansturm am Samstag.» Walter Maurer, Bio-Bauer aus Kölliken (Bild: Larissa Hunziker)
«Ich bin immer noch überwältigt vom Ansturm am Samstag.» Walter Maurer, Bio-Bauer aus Kölliken (Bild: Larissa Hunziker)

Auch drei Tage nach dem Hofverkauf vom vergangenen Samstag kann Bio-Bauer Walter Maurer noch nicht recht glauben, was sich da auf seinem Hof in Kölliken abgespielt hat. Restlos alle der eigentlich unverkäuflichen Kartoffeln wurde er los, dazu waren am Ende des Tages auch Rüebli, Most, Brot und Eier fast komplett ausverkauft.

«Ich bin immer noch überwältigt vom Ansturm am Samstag, wir wurden regelrecht überrannt», sagt Maurer. Er selber hätte nie damit gerechnet, dass so viele auf seinen Hof strömen und alles wegkaufen würden. «Wir hätten fast einen Parkdienst gebraucht, so viele Autos standen rund um unseren Hof», erzählt Maurer. Vor der Waage, an der die Kunden ihre Kartoffeln oder Rüebli selber wägen konnten, seien sogar Kolonnen entstanden.

Nachbarbauer musste Kartoffeln nachliefern

Maurer wollte mit dem Hofverkauf rund 15 Tonnen unverkäufliche Bio-Kartoffeln an die Leute bringen. Wegen eines Drahtwurmbefalls akzeptierte sie Maurers Abnehmer nicht. Es sei zu aufwendig, die Kartoffeln von Hand auszusortieren, war die Begründung. Maurer wollte aber nicht alle Kartoffeln, die geschmacklich einwandfrei sind, seinen Kühen füttern. Mithilfe eines jungen Kollegen machte er auf Facebook auf den Hofverkauf aufmerksam. Mit grossem Erfolg.

«Ich hatte zuerst Angst, dass die Leute nur die schönen Kartoffeln nehmen», sagt Maurer. «Aber sie haben alle mitgenommen.» Vom Nachbarbauern musste Maurer sogar noch fast 500 Kilo Kartoffeln herbringen lassen, damit niemand leer ausging. Durchschnittlich seien pro Person zehn Kilo Kartoffeln gekauft worden. «Viele haben gleich für mehrere Personen eingekauft oder Fahrgemeinschaften gebildet», sagt Maurer. Ein Grossteil der Kundschaft sei aber aus der Region gekommen. Auch viele Kölliker waren dabei. Die hat Walter Maurer, der auch sonst Gemüse oder Eier direkt ab Hof vertreibt, vielleicht als neue Kunden gewonnen.