Die Pandemie schlägt auf die Hüften: Schweizer legen über 3 Kilo zu

Einiges hat uns während der Pandemie gefehlt – an Essen mangelte es uns aber in der Schweiz bei Weitem nicht. Und an der Bereitschaft, es in Mengen zu verzehren, erst recht nicht: 3,3 Kilogramm haben Herr und Frau Schweizer während der Krisenmonate im Schnitt zugelegt, wie eine Erhebung der Universität St. Gallen nun zeigt. Die Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen hat im Vergleich zu 2019 sogar 6,7 Kilogramm zugenommen.

Das Forschungszentrum für Handelsmanagement der Uni St. Gallen hat für die Ergebnisse Mitte Juni 2021 über 3000 Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Die Studie des Forschungszentrums für Handelsmanagement, die von Emmi Schweiz AG, Aldi Suisse AG und Just Eat finanziell unterstützt wurde, wird in regelmässigen Abständen durchgeführt. Noch nie war die Gewichtsveränderung gemäss Aussage der Teilnehmer so markant wie in der aktuellen, sechsten Auflage.

Die Gründe suchen Forschende und auch Befragte vor allem im Homeoffice: Zuhause, so heisst es in einer Mitteilung der Universität, würden Konsumenten häufiger essen und regelmässiger snacken. In allen drei Ländern fehlt den Konsumenten erstens vor allem die Disziplin für eine bessere Ernährung.

Ein Viertel gibt an, dass das Geld für gesunde Ernährung fehlt

In der Pandemie mussten Konsumenten beim Essen zweitens verstärkt auf das Geld achten: Mehr als ein Viertel der Befragten geben an, dass ihnen das nötige Geld für eine gesündere Ernährung fehlt. Dieser Wert lag bei früheren Befragungen bei rund 16 Prozent. Während vor der Pandemie 31 Prozent der Konsumenten die Zeit für eine gesunde Ernährung fehlte, ist dies heute nur noch für knapp ein Viertel ein Hindernis.

Was sich auf der Waage zeigt, schlägt auch auf die Stimmung: So zeigt sich in der Studie, dass ganze 36 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer unzufrieden mit ihrem Körper sind. Im Jahr davor waren es noch knapp 20 Prozent. Und dies, obwohl sich laut Umfrage über 50 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten gleichzeitig an eine Diät halten. Immerhin ein kleiner Trost: Gegenüber den Nachbarstaaten Deutschland und Österreich schnitten die Schweizerinnen und Schweizer noch am Besten ab.