
Die Risikogruppe im Alterszentrum sieht das Virus entspannt
Ruth Schärer (88) aus Aarburg: «Hoffentlich kommt das Corona-Virus nicht zu uns. Ich denke aber, dass wir hier im Alterszentrum gut aufgehoben sind. Es wird schon geschaut, dass uns nichts passiert.» Ruth Schärer (88) aus Aarburg: «Hoffentlich kommt das Corona-Virus nicht zu uns. Ich denke aber, dass wir hier im Alterszentrum gut aufgehoben sind. Es wird schon geschaut, dass uns nichts passiert.» Ruth Schärer (88) aus Aarburg: «Hoffentlich kommt das Corona-Virus nicht zu uns. Ich denke aber, dass wir hier im Alterszentrum gut aufgehoben sind. Es wird schon geschaut, dass uns nichts passiert.» Ruth Schärer (88) aus Aarburg: «Hoffentlich kommt das Corona-Virus nicht zu uns. Ich denke aber, dass wir hier im Alterszentrum gut aufgehoben sind. Es wird schon geschaut, dass uns nichts passiert.» Ruth Schärer (88) aus Aarburg: «Hoffentlich kommt das Corona-Virus nicht zu uns. Ich denke aber, dass wir hier im Alterszentrum gut aufgehoben sind. Es wird schon geschaut, dass uns nichts passiert.»
Eigentlich könnte im Zentrum Lindenhof in Oftringen Panik herrschen. Grund dafür ist das Corona-Virus, das die Welt in Atem hält. Personen im Alter von über 65 Jahren gehören zur meist gefährdeten Risikogruppe. Von Angst ist im «Lindenhof» nichts zu spüren: Die Qualitätsverantwortliche und stellvertretende Leiterin Pflege Rebecca Bütschi begrüsst uns Journalisten mit Handschlag – wie immer.
«Unter dem Pflegepersonal wird das Thema vermehrt diskutiert, Panik herrscht aber nicht», sagt Rebecca Bütschi. In solchen Situationen sei Kommunikation das Wichtigste. Nachdem die erste Corona-Infektion in der Schweiz bestätigt wurde, habe sie alle Mitarbeitenden des «Lindenhofs» via E-Mail nochmals auf das regelmässige Händewaschen hingewiesen und ein Merkblatt zu den Pflegerichtlinien bei pandemischen Grippen versendet. «Solange die Hygienevorschriften eingehalten werden, kann hier nicht viel passieren», sagt sie.
Weitere Massnahmen seien im «Lindenhof» bisher nicht getroffen worden. «Wir haben aber vorgesorgt, dass genügend Desinfektionsmittel und Schutzmasken vorhanden sind.»
Norovirus sorgte schon für Herausforderungen
Für das Personal seien bisher ebenfalls keine besonderen Massnahmen ergriffen worden – auch nicht im Bezug auf Auslandreisen. Das heisst: Alle Mitarbeiter des «Lindenhofs» dürfen weiterhin in die vom potenziell tödlichen Virus betroffenen Länder wie Italien oder China reisen. «In diesem Fall gilt der gesunde Menschenverstand. Aufgrund der aktuellen Situation denke ich deshalb nicht, dass jemand unserer Angestellten eine solche Reise antreten würde», so Bütschi.
Im Alterszentrum Lindenhof gebe es zurzeit niemanden mit Fiebersymptomen. Das Pflegepersonal sei jedoch hellhöriger als normalerweise: «Klagt jemand der Heimbewohner über Fieber oder Atembeschwerden, wird diese Person umgehend in ihrem Einzelzimmer isoliert. Anschliessend wird der Heimarzt informiert», sagt sie. Dieser bestimmte dann über das weitere Vorgehen. Der Entscheid, ob ein Patient oder eine Patientin auf das Corona-Virus getestet werde, liege ebenfalls beim Arzt. Dieses Vorgehen ist laut Bütschi ähnlich wie bei früheren pandemischen Grippen, wie der Schweine- oder Vogelgrippe.
Vor zwei Jahren stand der «Lindenhof» vor einer ähnlichen Herausforderung. Im Alterszentrum ging das hochansteckende Norovirus von Zimmer zu Zimmer. «Die Magen-Darm-Grippe ist für ältere Personen besonders gefährlich.» Durch den grossen Verlust von Flüssigkeit drohe die Gefahr zu dehydrieren. «Wir haben uns im Team gut ergänzt und konnten die Situation schnell unter Kontrolle bringen.» Deshalb sei man auch für das Corona-Virus gewappnet. Angst vor einer Ansteckung hat die stellvertretende Leiterin Pflege nicht. Während der Arbeit trage sie nun aber immer ein Desinfektionsmittel bei sich. Schutzmasken seien erst Pflicht, wenn tatsächlich Symptome im Altersheim auftreten würden.
Unter den Heimbewohnern ist die Stimmung ruhig. Die meisten sind aber überrascht, dass das Virus so schnell in der Schweiz angekommen ist. Angst vor einer Ausbreitung im Alterszentrum haben sie aber keine.
Die Bewohnerin Brigitta Cimmino hat bis vor einigen Jahren in Lugano gelebt. Ihr Sohn (40) wohnt mit seiner Familie noch immer dort. Sorgen um ihre Verwandten macht sie sich nicht: «Er hat mir am Telefon gesagt, dass die Tessiner Behörden die Situation unter Kontrolle haben. Der Infizierte und seine Angehörigen stehen unter Quarantäne und werden dort gut überwacht», sagt die 70-Jährige. Ihr Sohn selbst habe zwar keine Bedenken, jedoch habe er sein Verhalten ein wenig geändert. «Bevor sich das Corona-Virus in Norditalien ausgebreitet hat, ist er jeweils öfters über die Grenze nach Italien gefahren, um dort seine Einkäufe zu erledigen. Dies tut er nun nicht mehr.»
Für einen Ernstfall ist man im Lindenhof vorbereitet. Vorerst bleibt das Virus für Mitarbeiter und Bewohner des Alterszentrums nur Gesprächsthema bei Kaffee und Kuchen – und hoffentlich bleibt das so.
Text & Bild:
Karin Frautschi (22)absolviert die Ringier Journalistenschule, sie ist gelernte Bankfachfrau und arbeitet als Volontärin auf der Nachrichtenredaktion der «Blick»-Gruppe.
Fynn Müller (21) absolviert die Ringier Journalistenschule, hat die Fachmatura in Kommunikation und arbeitet nun als Volontär in der Sportredaktion der «Blick»-Gruppe.