Die Schäden an der Brittnauer Kirche sind grösser als angenommen

Kirchturmsanierung finanziell zu unterstützen

Möglichkeiten, die : Kauf von Kirchturmspitzen bei der Bäckerei Waber oder eine Spende an folgendes Konto: Aargauer Kantonalbank Aarau,

CH20 0076 1050 5657 8200 5

In bislang sechs Sitzungen befasste sich die Baukommission mit der Sanierung des Kirchturms in Brittnau. Zur sechsköpfigen Kommission gehört auch Architekt Daniel Studer, der an der Kirchgemeindeversammlung vom Sonntag den 27 Anwesenden die bisher getätigten Abklärungen präsentierte. Im Jahr 2013, nach den ersten Abklärungen, wollte man nur die Kirchturmfassade ersetzen. Nachdem eine spezialisierte Firma den Zustand des Gebäudes geprüft hatte, wurde klar: Die Schäden sind grösser als ursprünglich angenommen. «Es sind alle sichtbaren Gewänder aus Sandstein betroffen, unter anderem die Fensterbänke», so Studer. Die letzte Sanierung habe in den 60er-Jahren stattgefunden.

Auch das Elektrotableau müsse aus Sicherheitsgründen umgerüstet werden. Die Frage aus dem Plenum, ob sich die politische Gemeinde am Projekt finanziell beteilige, verneinte Studer. Christoph Lüscher, Präsident der Kirchenpflege, ergänzte: «Wir stellen fest, dass die Bereitschaft zur finanziellen Beteiligung in der Bevölkerung da ist.»

Kosten soll das ganze Projekt zwischen 600 000 und 700 000 Franken, wie erste Einschätzungen gezeigt haben. Bereits sind 1250 Franken aus dem Verkauf der Turmspitzen der Bäckerei Waber eingegangen. Die Ton- und Lichtershow im August brachte 1920 Franken ein. Zusätzlich wurden weitere grosse Spenden einbezahlt. Ausserdem ist laut Informationsflyer eine Spende in der Höhe von 10 000 Franken zugesagt worden.

Auch Gemeindemitglieder packen an

An der Kirchgemeindeversammlung stellte ein Anwesender die Frage, wie die Gemeinde beim grossen Projekt mithelfen könne. «Bei einfacheren Arbeiten, wie den Demontagen im Vorfeld oder dem Einpacken der Orgel, können wir sicherlich Hilfe brauchen», meinte Studer. Im Aussenbereich könne er sich eine Zusammenarbeit mit Jugendlichen gut vorstellen.

Zum Sanierungsprojekt zählt auch das Uhrwerk der Turmuhr, das eine Revision nötig hat. «Da das Ziffernblatt wegen den Sanierungsarbeiten sowieso entfernt werden muss, wird es auch gleich vom Rost befreit», so Studer. Hinzu soll die Reparatur des Glockenstuhls kommen. Ausserdem fallen einige kleinere Arbeiten an, wie beispielsweise das Ersetzen eines Scharniers, das bei der Seitentüre im Innenraum kaputt ist. Aufgrund des vergrösserten Sanierungsumfangs schlägt Studer vor, auch das Kirchenschiff zu renovieren: «Wenn der Turm neu ist, wird der Unterschied zum Kirchenschiff klar sichtbar sein.» Aufgrund des Lärms und des Staubs, die im Zuge der Arbeiten am Turm entstehen, schlägt Studer vor, die Kirche während der Umbauphase nicht zu benützen.

Im kommenden Februar möchte die Kirchenpflege an einem Informationsabend diejenige Idee vorstellen, für die sie sich entschieden hat. Im März 2020 soll dann eine ausserordentliche Kirchgemeindeversammlung über einen Kreditantrag abstimmen. Das Projekt wird sich voraussichtlich von Mai bis Oktober/November 2020 ziehen.

Hat die Pfarrsuche bald ein Ende?

Nebst der Baukommission wurde auch eine Pfarrwahlkommission gegründet, die sich mit der Suche der zweiten Pfarrperson (50- bis 70-Prozent-Pensum) beschäftigt. Eine erste Bewerbungsrunde blieb erfolglos, der zweite Anlauf verspricht nun mehr. «Wir sind mit einer Bewerberin aus dem Baselbiet in Kontakt», so Aktuarin Doris Blunier auf Anfrage. Die Kirchenpflege sei positiv gestimmt. Bislang ist jedoch noch nicht klar, ob die Zusammenarbeit zustande kommt.

Für das Budget 2020 ist bei einem budgetierten Gesamtaufwand von 709 600 Franken und einem Ertrag von 719 400 Franken ein Ertragsüberschuss von 9800 Franken geplant. Das Budget wurde einstimmig angenommen.