Die Schattenseiten des Schwingfestes

Ein gelungenes Fest mit grossartiger Kulisse. Mitten in der Altstadt von Zofingen. Alle sind begeistert. Sind das wirklich alle? Leider bleiben in der Euphorie die Schattenseiten völlig unbeachtet.

Mit dem Aufbau und anschliessendem Abbau der Arena war der Niklaus-Thut-Platz mehr als eine Woche gesperrt. Parkplätze standen während dieser Zeit keine zur Verfügung. Für das ansässige Gewerbe resultiert daraus eine erhebliche Umsatzeinbusse. Das Angebot, den Laden am Sonntag öffnen zu dürfen, ändert auch nichts daran. Das Personal muss zusätzlich aufgeboten werden und die Sonntagsarbeit ist mit einem Zuschlag zu vergüten. Da bleibt unter dem Strich eher eine rote Zahl. Zusätzlich sollte dann der jeweilige Anlass auch noch mit Werbung im Festführer unterstützt werden, was nochmals mit Kosten verbunden ist. Wäre es da nicht eher angebracht, wenn dieses Werbefenster den direkt Betroffenen gratis zur Verfügung gestellt würde?

Während des Jahres sind es jeweils mehrere Anlässe, für welche der Platz gesperrt wird. Dass dies immer zum Teil auf Kosten der ansässigen Geschäfte geschieht, wird geflissentlich übersehen. Die Ladenbesitzer müssen dies ungefragt akzeptieren.

Immer wieder wird betont, dass für eine lebendige Stadt gute Einkaufsmöglichkeiten unerlässlich sind. Dass die grossen Ladenketten aus der Stadt ausziehen und sich am Rande niederlassen wird bedauert. Den «Kleinen», welche ohnehin einen schwierigen Stand haben, wird das Leben noch zusätzlich erschwert, weil immer wieder die Zufahrtsmöglichkeiten gesperrt sind. Wen wundert es da, wenn sich langsam, aber sicher das eine oder andere Gewerbe aus der Stadt zurückzieht.

Zofingen ist ein wunderschöner Ort mit dem Flair eines pulsierenden Städtchens, welches erfüllt ist mit dem Alltagsleben seiner Bewohner. Es wäre doch schade, wenn es zur Partymeile verkommen würde.

Beatrix und Martin Allenbach, Bucher’s CALIDA Shop GmbH, Zofingen