
Die Schul-Erweiterung wurde nochmals überarbeitet
Im vergangenen März sprachen sich die Köllikerinnen und Kölliker gegen den Kauf von Schulraum-Modulen aus. Bereits vor der Referendumsabstimmung verkündete der Gemeinderat überraschend, dass er von sich aus den Plan ändern wird. Er strich die vorgesehenen Container für 3,7 Millionen Franken, die er auf das Schuljahr 2021/22 wegen der schnell wachsenden Anzahl Schülerinnen und Schüler aufstellen wollte und kehrte zum ursprünglichen Plan zurück. Dieser besteht aus einem Erweiterungsbau für das Schulhaus Farbweg (konkret ist ein Anbau sowie eine Aufstockung geplant). Als das Schulhaus gebaut wurde, wurde es so konzipiert, dass man weitere Schulräume anbauen kann. Die Sommergmeind 2019 hatte für dieses Projekt bereits einen Projektierungskredit in der Höhe von 392 000 Franken gesprochen.
An der Gemeindeversammlung vom 26. November wird den Stimmberechtigten nun ein weiterer Projektierungskredit zur Genehmigung beantragt. Denn mit einem Anbau an das Schulhaus Farbweg alleine sei es noch nicht getan, sagt Bildungs-Gemeinderat Andreas Von Gunten. Im selben Zug sollten die Anforderungen an alle Kölliker Schulgebäude sowie die Aufteilung der Primar- und Oberstufenklassen überdacht werden.
Ein nachhaltiges schulorganisatorisches Konzept
Die Anzahl an Schülerinnen und Schülern in der Gemeinde, die mit Primar, Oberstufe und Bezirksschule über alle drei Schulstufen verfügt, wächst rasant. Im Dorf wird rege gebaut, für Zuzüger ist Kölliken attraktiv wegen der Autobahnanbindung, der SBB-Haltestelle – und nicht zuletzt dank der komfortablen schulischen Situation. Im aktuellen Schuljahr kamen 20 neue Primarschülerinnen und -schüler in die Klassen. Insgesamt hat sich am Standort Kölliken die Schülerzahl von 597 (Schuljahr 2019/20) auf 637 (Schuljahr 2020/21) und schliesslich auf 686 (aktuelles Schuljahr) erhöht. Die Sereal betreibt Kölliken mit Muhen als Kreisschule, die Bezirksschule mit Muhen und Safenwil. Im Frühling liess man auf der Spielwiese neben dem Schulhaus einen Pavillon errichten, um den Platzmangel zu beheben, bis zusätzlicher Schulraum gebaut ist.
Was beinhaltet der Kredit, der im November der Gmeind vorgelegt wird? «Das schulorganisatorische Konzept muss ganz neu konzipiert werden, bevor wir zu bauen beginnen», sagt Von Gunten. Zum Ersten habe man heute im «Farbweg» unten am Hang und ganz zuoberst im Mittelstufenschulhaus Primarschüler. «Es wäre ungünstig, wenn die Kinder künftig zwischen diesen Schulhäusern hin- und herwechseln müssten. Unser Plan ist deshalb, die Primarschulkinder in zwei Schulhäuser nebeneinander zu bringen und das Schulhaus Farbweg zum Oberstufenschulhaus zu machen, wenn die Erweiterungsbauten fertig sind», sagt der Gemeinderat.
Zum Zweiten muss das Bez-Schulhaus innerhalb der nächsten zehn Jahre saniert werden. Dies auch, um es an die Anforderungen des Lehrplans 21 anzupassen, der ganz andere Schulräume verlangt, als vor hundert Jahren gebaut wurden. Etwa die sogenannte Lernlandschaft, die derzeit im neuen Pavillon getestet wird. «Wenn wir den Anbau am Schulhaus Farbweg und die Sanierung des Bez-Schulhauses gleich nacheinander realisieren, zahlen wir unter dem Strich weniger und wir haben wieder eine Schule, die alle Anforderungen erfüllt », so Von Gunten.
An der Gmeind kann der Souverän über zwei Möglichkeiten abstimmen. Er kann einen Projektierungskredit wählen, mit dem ein Projekt für die heute nötigen Massnahmen ausgearbeitet wird (nur Erweiterungsbauten), oder einen, der die Sanierung und Modernisierung des heutigen Bez-Schulhauses einschliesst. Die Summen dieser Kredite werden in der Broschüre bekanntgegeben.