
Die Siegfried AG ist auf dem Weg zum nächsten Level
Seit dem Kauf von zwei Produktionsanlagen der Novartis im September 2020 in der Nähe von Barcelona ist die Zofinger Siegfried AG unter den Pharma-Zuliefererinnen in eine neue Liga aufgestiegen. Unternehmensgrösse ist auf dem stark fragmentierten Markt der Pharmazulieferindustrie mit Umsatz und Rendite gleichzusetzen. Siegfried habe 2020 – so CEO Wolfgang Wienand – in einem herausfordernden Umfeld ein robustes operatives Ergebnis erzielt und bei Umsatz und Marge die eigenen Ziele übertroffen. «Wir haben zudem bewiesen, auch mitten in einer weltweiten Krise strategisch handlungsfähig zu sein.»
Langfristige Partnerschaft mit Biontech angepeilt
Wolfgang Wienand ist auch aus einem anderen Grund stolz auf sein Team: «Wir arbeiten ab diesem Juni an einem bedeutenden Teil des Corona-Impfstoffs von Biontech, mit welchem viele Millionen Menschen geimpft werden können.» In dieses Geschäft sei vor allem der Standort im niedersächsischen Hameln involviert, der auf sterile Abfüllungen spezialisiert ist. Für die technisch anspruchsvolle Aufgabe würden zudem spezifische Lagerkapazitäten zur Verfügung gestellt. Der mit Biontech geschlossene Kooperations- und Liefervertrag läuft laut Wienand zunächst bis Ende 2022. Es bestehe die gemeinsame Absicht, die Zusammenarbeit zu einer langfristigen Partnerschaft auszubauen.
Wie sieht das Siegfried-Jahr 2020 in konkreten Zahlen aus? An der virtuell durchgeführten Medienkonferenz führte Finanzchef Reto Suter aus: «Im schwierigen Corona-Jahr hat Siegfried den Umsatz um 1,4 Prozent auf 845 Millionen Franken erhöht.» Ein Wermutstropfen ist der erstarkte Schweizer Franken. In Lokalwährung gerechnet hätte ein Plus von 4,5 Prozent resultiert. Der Reingewinn von 72,2 Mio. Franken fällt ebenfalls höher aus als im Vorjahr (65,7 Mio.) – ein Plus von 10,4 Prozent.
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung – sie wird wie 2020 virtuell durchgeführt – eine Erhöhung der Ausschüttung um 20 Rappen auf 3 Franken pro Namenaktie vor. Diese erfolgt durch eine Reduktion des Nennwerts im Rahmen einer Kapitalherabsetzung – und ist somit steuerfrei. Die Börse reagierte auf dem Fuss mit einer Wertsteigerung für die Siegfried-Aktie um 4,4 Prozent.
Wie sieht der Ausblick für 2021 aus? Mit der Übernahme von zwei grossen Standorten von Novartis in Barcelona gehöre die Siegfried AG nun zur Spitzengruppe in der Pharma-Zulieferindustrie: «Mit der anvisierten Milliarde Umsatz gehören wir unter den Pharma-Zulieferern zu den grössten der Welt.»