
Die Situation im Spital Zofingen spitzt sich zu – jedes fünfte Bett von Covid-Patienten belegt
Die Belastung des Spitals Zofingen durch die Pandemie nimmt weiter zu. «Die Lage hat sich zugespitzt», sagt der Leitende Arzt und Infektiologe Philippe Rafeiner. «Mittlerweile ist jedes vierte bis fünfte Bett durch eine Covid-Patientin oder einen Covid-Patienten belegt.» Die entsprechende Abteilung wird per Ende Woche von zwölf auf 18 Betten vergrössert, gleichzeitig schliesst das Spital eine Abteilung mit elf Betten, da Covid-Patienten eine grössere Anzahl von Pflegefachpersonen benötigen.
Ernst ist die Situation insofern, als viele Erkrankungen schwer verlaufen. «Das Durchschnittsalter der Covid-Patienten beträgt 73 Jahre. Drei bis vier von zehn Patienten versterben.» Für das Personal ist das doppeltbelastend: Einerseits brauchen Covid-Erkrankte mehr Betreuung als andere Patienten, andererseits versterben mehr Menschen im Spital als üblich. «Das Pflegepersonal auf der Covid-Station ist in dieser Situation besonders gefordert, weil es mit mehr Sterbenden konfrontiert ist als sonst.» Hinzu kommen Ausfälle beim Pflegepersonal – unter anderem auch wegenCorona.
Die Vergrösserung der Covid-Station führt dazu, dass medizinisch nicht dringliche Operationen verschoben werden müssen. «Dazu haben wir die Ressourcen nicht mehr», sagt der Leitende Arzt.
«Selbstverantwortung über die Festtage wahrnehmen»
Den Festtagen blickt er mit einiger Sorge entgegen. «Wir haben erfahrungsgemäss Ende Jahr eine hohe Bettenbelegung.» Das dürfte auch dieses Jahr nicht anders sein. Umso wichtiger sei es, Covid-Ansteckungen zu vermeiden. «Ich appelliere an jede Einzelne und jeden Einzelnen, die Selbstverantwortung so wahrzunehmen, dass die Festtage nicht dazu führen, dass nochmals mehr Ansteckungen und in der Folge Spitaleinweisungen hinzukommen», sagt Philippe Rafeiner. Im neuen Testcenter, das in sechs Containern untergebracht ist, werden an jedem Werktag rund 100 Tests durchgeführt, gesamthaft waren es bereits rund 2000.Die Positivitätsrate liegt in Zofingen zwischen 15 und 25 Prozent. Schnelltests machen laut Rafeiner rund 50 Prozent aller Tests aus. Sie weisen eine ähnliche Positivitätsrate auf wiedie normalen Tests, scheinen also zuverlässige Resultate zu liefern.
Wer einen Schnelltest bekommt, entscheiden nicht die zu testenden Personen selbst. Ausschlaggebend sind Kriterien des Bundesamtes für Gesundheit.