Die Waldschule an der HPS soll weiterverfolgt werden

Da die Heilpädagogische Schule (HPS) Zofingen umgebaut wurde, mussten nahezu alle Klassen während des Schuljahres 2019/2020 in Container umziehen. Diese Gelegenheit nutzten drei Klassenlehrpersonen, um zwei Klassen der 3. bis 6. Klasse im Wald zu unterrichten. Die Waldschule der HPS konnte das Waldhaus der Gemeinde Uerkheim nutzen. Der Ort bot viel Platz, um überdachte Arbeitsplätze, ein Waldsofa und einen Klettergarten aufzubauen.

In der Natur bei Sonne, Regen und Schnee

In den ersten Schulwochen wurden Wald- und Verhaltensregeln erarbeitet und ein Waldsofa für den Morgenkreis hergestellt. Zudem standen das richtige Aufschichten und Entfachen eines Feuers und das korrekte Binden von Wanderschuhen auf dem Programm. Alles Dinge, die man für den Alltag im Wald benötigt. Auch die neue Art, das Mittagessen zuzubereiten, war zu Beginn ein kleines Abenteuer. Über dem Feuer kann man nämlich nicht nur Bratwürste bräteln. Die Schüler starteten mit richtiger Hausmannskost wie zum Beispiel Gehacktem mit Hörnli und Apfelmus oder selbst gemachten Spätzli mit Gemüse.

Obwohl die Lehrerinnen sich gut auf die unterschiedlichen Wetterverhältnisse der Jahreszeiten vorbereiteten, hatten sie doch Respekt vor der Kälte des Winters. Der Schnee blieb leider lange Zeit aus. Einmal reichte es aber doch für einen Schneemann und eine Schneeballschlacht. Wegen der Winterstürme mussten kurzfristig zwei Exkursionstage ins Naturmuseum und auf den Bauernhof organisiert werden. Das «Notfallschulzimmer» an der HPS benutzte die Waldschule nur einmal.

Am 2. Juli endete die Waldschule. Am Nachmittag musste das Waldhaus fertig geputzt sein und die Umgebung wieder so hergestellt, dass nichts mehr auf ein Waldschuljahr hindeutet. Die Erfahrungen, die alle im letzten Jahr sammeln durften, bestätigen, wie wichtig Lernen in der Natur ist. Der Traum bleibt, eine Waldklasse als bestehendes Angebot an der Heilpädagogischen Schule Zofingen anbieten zu können. Der Traum wird in kleinen Schritten verwirklicht. Das Pilotprojekt war ein Erfolg, es funktioniert. Jetzt geht es darum, ein festes Angebot an der Schule zu kreieren, einen fixen Waldplatz zu suchen und zu installieren. Das Material und das Wissen sind vorhanden und es soll genutzt werden.

 

*Die Verfasserinnen Irmgard Hunkeler, Anja Lingg und Elena Lerch haben die Waldschule an der HPS Zofingen betreut.

Ein Waldtag aus der Sicht eines Schülers

«ImWaldbegrüsseichdieLehrpersonen,dannbekommeichHausaufgaben.DamitichsauberbleibezieheichRegenhoseanundeineJacke.WirtreffenunsbeimWaldsofa,dortsingenwirzusammen.NachhergeheichinmeinerGruppeschaffen,MathematikoderSprache.IchmachegerneSprache.DerGongläutet,dassesPauseist.WiressenzusammenZnüni,dannspieleich.NachderPauseschaffenwirmitHolzundTon.EineGruppekochtüberdemFeuer.IchfindedasEssensuperlecker.AmNachmittagarbeitenwirmitAmeisen.WirbeobachtendieAmeisenundmachenExperimente.Jetztistschonbald15Uhr.Ichgehemichumziehen,dannwarteichaufdenWaldbus.JetztfreueichmichaufeineDusche.Waldtagesindcool.»