
Drei Gedanken zum Kinderfest
Das Zofinger Kinderfest ist wahrscheinlich der schönste Tag im Zofinger Kalenderjahr. Mein Dank geht nicht nur an Petrus für das schöne Wetter, sondern an alle Beteiligten, die zum guten Gelingen dieses Festes beigetragen haben.
Als Altstadtbewohner bin ich mich gewohnt, dass der Zugang zur eigenen Haustüre öfters erschwert ist. Anlässe wie Weihnachtsmarkt, Bio-Marché, New Orleans meets in Zofingen oder Powerman werden seitens der Stadt per Auflage aufgefordert, die Anwohnenden rechtzeitig über die Veranstaltung (insbesondere Sperrungen) zu informieren. Dies geschieht dann jeweils per Brief, die Veranstalter können den Adresssatz bei der Stadt gegen Entgelt beziehen. Was wäre, wenn die Stadt bei ihrer eigenen Veranstaltung sich diese Auflage auch machen würde?
Als Besucher von verschiedensten Anlässen bin ich mich gewohnt, dass ich auf Bechern, Büchsen oder anderen Gebinden ein Depot zahlen muss. Dieses erhalte ich bei der Rückgabe dann vollumfänglich zurück. In Zofingen wurde ich am Zapfenstreich dieses Jahr genötigt, einen sogenannten Mehrwegbecher de facto für einen Franken zu kaufen. Gewundert habe ich mich dann am Freitag auf dem Heitern. Da war dieser Mehrwegbecher inexistent, der stadteigene Tee wurde im Wegwerfbecher ausgeschenkt. Was wäre, wenn auch Zofingen auf ein mehrfach bewährtes System zurückgreifen würde? Und warum wurde am Freitag dieser sogenannte Mehrwegbecher nicht verwendet?
Zuletzt stimmt mich der Schiessunfall am Gefecht äusserst nachdenklich. Gut, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Dem verunfallten Kanonier wünsche ich gute Besserung und vollumfängliche Genesung. Beim historischen Gefecht werden für die nicht teilnehmenden Kinder jeweils an vorderster Front Zuschauerplätze reserviert. Es mutet schon etwas schräg an, wenn am Freitagmorgen während des Umzugs die Altstadt zum Schutz der Schuljugend hermetisch abgeriegelt wird, und dieselben jungen Menschen am Nachmittag als Kanonenfutter in der vordersten Reihe sitzen. Was wäre, wenn der Stöpsel genau dahin geflogen wäre?
Liebe Verantwortliche des Kinderfests, sorgt dafür, dass 2020 das Kinderfest nicht wahrscheinlich, sondern tatsächlich der schönste Tag im Zofinger Kalenderjahr sein wird.
Michael Wacker, Zofingen