
Ehemalige Deponie Rothacker: Kinder pflanzen Bäume für ihre Zukunft
«Das ist Frauen-Power», sagte Marie-Louise Wilhelm und lachte. Beherzt griff die Walterswiler Gemeindepräsidentin zu einer Schaufel, um zusammen mit ihren Gemeinderatskolleginnen Carmela Bühler und Verena Gertsch die Wurzeln des jungen Lindenstammes mit Erde zuzudecken. Die Linde hatte Kreisförsterin Veronika Röthlisberger als Geschenk mitgebracht, denn die Deponie Rothacker ging letztes Jahr aus Privatbesitz in das Eigentum des Kanton Solothurn über.
Wo früher Schlacke abgelagert wurde, erhebt sich nun ein grasbewachsener Hügel. «Von hier oben hat man einen wunderschönen Panoramablick», bemerkte Viktor Müller. Der Walterswiler hatte eine Sitzbank erstellt, die künftig unter der Linde zum Verweilen einlädt. «Man sieht von hier aus Eiger, Mönch und Jungfrau!» Es sei allerdings ein «zugiger Egge», was bereits nach wenigen Augenblicken spürbar wurde. Dass die Autobahn beständig rauscht, störe ihn nicht. «Wir Walterswiler hören diese nicht mehr», sagte er und lachte. Müller war es auch, der am Vorabend noch extra einen Wagen voller Humus herbeigeschafft hatte. Denn im lehmigen Boden hätte der Baum wohl nicht recht gedeihen mögen.
Suppe und Wienerli als Belohnung für die Kinder
Walterswiler Kinder vom Kindergarten und der ersten und zweiten Primarklasse verbrachten den Vormittag zusammen mit den Mitarbeitern des Forstrevieres Olten-Gösgen. «Eine Gruppe lernte Wissenswertes über den Wald, eine andere übte sich im Pflanzen und eine dritte Gruppe baute an einem Waldweg», erklärte Gemeinderätin Verena Gertsch das Programm. Anschliessend wurden alle Kinder mit Suppe und Wienerli verpflegt. Jedes Kind durfte eine junge Föhre setzen. «Das ist ein guter Abschluss von etwas, was nicht immer so reibungslos verlief», bilanzierte Marie-Louise Wilhelm. «Die Kinder pflanzen hier ihre Zukunft.»