Ehepaar-Suizid in Oftringen: 79-jährige Frau war schwer krank

Im Spital in Affoltern am Albis ist in der Nacht auf den vergangenen Mittwoch ein Rentnerpaar gemeinsam aus dem Leben geschieden. Der 83-jährige Ehemann hatte am Spitalbett zuerst seine gleichaltrige Frau erschossen und sich danach selbst das Leben genommen. Offenbar wollte keiner der beiden Ehepartner ohne den jeweils anderen weiterleben.

Nun hat sich im Aargau ein ähnlicher Fall ereignet. Der Kantonspolizei wurde am Freitag kurz nach 18 Uhr gemeldet, dass ein Ehepaar in einer Wohnung in Oftringen tot aufgefunden wurde. Beim Eintreffen der ersten Rettungskräfte hätten diese in einem Mehrfamilienhaus eine 79-jährige Frau und einen 82-jährigen Mann mit Schussverletzungen vorgefunden. Beide waren zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben.

«Nach ersten Erkenntnissen dürfte einer der Eheleute den anderen umgebracht und anschliessend Suizid begangen haben», umschreibt die Kantonspolizei Aargau den Tathergang. Die Staatsanwaltschaft Zofingen-Kulm hat nach dem Ehepaar-Suizid eine Untersuchung eröffnet. Die Kantonspolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Gemäss Sergio Hung, einem Nachbarn des Ehepaars, litt die 79-jährige Frau an Krebs. «Ihr Mann kam einige Male zu mir und bat um Hilfe», sagt er gegenüber Tele M1. Auch der Oftringer Gemeindeammann Hanspeter Schläfli bestätigt gegenüber dem Sender, dass die Frau schwer krank gewesen sei. «Die beiden wollten zusammen sein – auch im Tod vereint. Wir müssen das als Gemeinde akzeptieren.»

Natalie Meienberger, eine Nachbarin des Ehepaars, sagt am Sonntag bei Tele M1, die Frau habe an einem unheilbaren Hirntumor gelitten. Der Mann habe mit ihr über die schwierige Situation gesprochen. Er sagte laut Meienberger, es werde nicht mehr lange dauern bei seiner Frau und er wolle ihr in den Tod folgen. «Ich hätte nicht damit gerechnet, dass dies so schnell und auf diese Art wahr wird», sagt sie. Bevor die Krankheit der Frau ausbrach, sei das Paar glücklich gewesen und habe viel gemeinsam unternommen.