Ein Degen-Bier ist auch immer ein Unikat – mit Video und Bildstrecke

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Bei welchen Gelegenheiten gönnen Sie sich persönlich ein Bier?

Claude Degen: Ich trinke beinahe jeden Tag ein Bier. Entweder probiere ich Neuheiten, die ich gekauft habe oder trinke eines von meinen eigenen. Das mache ich jeweils nach dem Feierabend, den Tag hindurch mag ich Bier nicht.

Wie umgehen Sie dieses «Problem» im Berufsalltag? Als Braumeister müssen Sie doch bestimmt degustieren.

Ja, besonders beim Abfüllen ist das eine Herausforderung. Statt zu trinken, rieche ich mit der Nase, ob das Bier gut ist. Das funktioniert.

Es gibt jede Menge Biersorten. Was macht für Sie ein gutes Bier aus?

Obwohl man zum Bierbrauen nur vier Zutaten – Wasser, Hopfen, Malz und Hefe – verwendet, ist eine unendliche Vielfalt möglich. Letztlich ist für mich ein gutes Bier, wenn alle Komponenten zusammenstimmen und ein neues Ganzes entsteht.

Die Zahl der steuerpflichtigen Bierbrauereien ist 2016 auf 753 angestiegen, was ein neuer Rekord ist. Wie kommt es Ihrer Meinung nach zu diesem Erfolg?

Der Craft-Beer-Boom in Amerika hat in Europa bestimmt sehr viel ausgelöst. Das qualitativ hochstehend hergestellte Bier stellt einen Kontrast zur industriellen Massenware dar. Es sind echte Alternativen und völlig neue Geschmackswelten.

Sie produzieren einzig das «Kobra»-Bier das ganze Jahr hindurch. Ansonsten setzen Sie auf Unikate – weshalb?

Wenn ich immer nur das gleiche Bier herstellen würde, wäre mir dies zu langweilig. Auch beim «Kobra» wird an den Feinheiten und Hopfenzusammensetzungen variiert. Im Jahr stelle ich acht bis zehn Unikate her, die jeweils auf 1950 Flaschen limitiert sind. Das sind einmalige Biere, die ich nie wiederhole.

Wie reagieren Ihre Kunden darauf, wenn es ihr Lieblingsbier plötzlich nicht mehr gibt? Verärgern Sie diese damit nicht?

Das ist die Kehrseite der Medaille. Dafür gibt es immer wieder Neuheiten. Wir leben in einer Welt, in der immer alles verfügbar ist. Dem will ich mit meinen Unikaten entgegenhalten. Vielleicht schätzen sie die einmaligen und zeitlich limitierten Kreationen dafür um so mehr.

Das ganze Interview mit Claude Degen lesen Sie in der «Schweiz am Wochenende» vom Samstag.

In der Galerie sehen Sie eine Bilderstrecke, wie ein Degen-Bier entsteht.