
Ein furioser Start in die Kultursaison
Es ist der Wunsch jedes Programmverantwortlichen, mit einer praktisch ausverkauften Vorstellung in die Kultursaison zu starten. Obwohl das bei Musik & Theater Zofingen der Fall ist, weiss Leiterin Annina Beck, dass es eben keine normale Saison wird: «Für die erste Vorstellung sind wir so ausverkauft, wie wir es zurzeit sein können.» Damit spricht sie die Corona-Schutzmassnahmen im Stadtsaal an. «Wir können knapp 70 Prozent der Plätze füllen.» Zwischen Gästegruppen bleibt ein Stuhl leer und es besteht eine Maskenpflicht. «Es ist so, wie es ist. Ich bin aber froh, dass die Leute trotzdem Lust haben, ins Theater zu kommen», so Beck.
Auf diejenigen, die den Weg in den Stadtsaal finden, wartet ein abwechslungsreiches Programm. Den Start macht Pepe Lienhard mit seinem Gala-Orchester, mit dem er letztes Jahr das 50-Jahr-Jubiläum feierte. «Pepe Lienhard kam bei einer Vorstellung in der letzten Saison auf mich zu und sagte mir, dass er gerne wieder in Zofingen spielen würde. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen», so Annina Beck. Weniger glamourös wird es mit Kabarettist Manuel Stahlberg. «Seine Auftritte sind vielseitig und gespickt mit sehr trockenem Humor. Ich bin ein grosser Fan», so die Programmleiterin.
Ein Wagnis in experimentelle Kunst
Viele Auftritte beschäftigen sich mit aktuellen Themen wie der Vereinbarkeit von Tradition und Moderne oder der Verschiebung von Machtverhältnissen. Nebst Klassikern wie «Die Dreigroschenoper» wagt Musik & Theater auch Abstecher in experimentelle Kunst. In «Rock me, Hamlet!» von Shakespeare wird der klassische Text durch aktuelle Pop- und Rocksongs ergänzt. «Ein solches Format war noch nie bei uns zu Gast», so Annina Beck. Damit möchte sie das jüngere Publikum ansprechen. Auch gespannt ist sie auf den Auftritt von Marco Michel, der mit seinem Einmannstück den Abend füllt. Dabei entstehen live auf grossen Leinwänden immer wieder Kohlezeichnungen, die er in seinen Auftritt integriert. Den Abschluss der Saison macht wie immer ein englisches Theater. «Crooked Letter, Crooked Letter» ist ein klassischer amerikanischer Thriller, der in den 70er Jahren in Mississippi spielt.
Obwohl die Situation für Kulturschaffende zurzeit nicht ideal ist, hofft Annina Beck auf möglichst geringe Verluste. Bei vielen Auftritten ist die begrenzte Auslastung kein grosses Thema, weil auch in normalen Zeiten nur rund die Hälfte gefüllt ist. «Merken werden wir es aber bei denjenigen Veranstaltungen, bei denen ich damit gerechnet habe, dass alle 450 Plätze ausverkauft sein werden.»
Saisonprogramm
25. Okt: Pepe Lienhard Gala-Orchester, 50-Jahre-Jubiläum
30. Okt: «Casanova in der Schweiz» – Paul Burkhard
3. Nov: «Eigener Schatten» – Manuel Stahlberger
8. Nov: «De Räuber Hotzenplotz» – Eine musikalische Gaunerjagd
25. Nov: «The Who and the What» – Ayad Akhtar
1. Jan: «Crossover von Pop bis Klassik» – SINA meets argovia philharmonic
20. Jan: «Liebes Leid und Lust» – nach William Shakespeare
26. Jan: «Rock me, Hamlet!» – nach William Shakespeare
27./28. Jan: «Der Tanz der Zuckerpflaumenfähre» – Ursus & Nadeschkin
11. Feb: «Fräulein Julie» – August Strindberg
26. Feb: «Die Dreigroschenoper» – Bertold Brecht, Kurt Weill
3. Mrz: «wahrhalsig» – Simon Enzler
4. Mrz: «Überschwang und Erhabenheit» – argovia philharmonic
12. Mrz: «Ein Kuss» – Mario Perrotta
17. Mrz: «Crooked Letter, Crooked Letter» – Tom Franklin