Ein Strassenkreisel beim Riedtal als eierlegende Wollmilchsau

Budget-Position um Budget-­Position wurde letzte Woche im Zofinger Einwohnerrat durchleuchtet und in Frage gestellt. So auch 10 000 Franken für weitere Planungsschritte am künftigen Kreisel Riedtal. Dass dieses Geld nicht gesprochen wurde, wurmt Stadtrat Andreas Rüegger, der für den Bereich Tiefbau zuständig ist. Der Entscheid ist nicht der Weisheit letzter Schluss – so sah es auch Robert Weishaupt, Präsident der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission. 

Um was geht es? Rüegger: «Um ein Schlüsselprojekt auf der Nord-Süd-Achse.» Und dies nicht nur für die Strasse, sondern auch für den Hochwasserschutz. Mit dem Bau des Kreisels soll die Riedtalstrasse eine Querneigung bekommen. Die sorgt dafür, dass bei künftigen Hochwassern dieses ab einer Höhe von rund zwölf Zentimetern die Strassenseite wechselt und via Entlastungskorridor zurück in den Riedbach fliesst.
Auslöser für die Planungen, die seit rund fünf Jahren laufen, war eine Mitteilung des Kantons, dass für die heutige Kreuzung eine Belagssanierung fällig wird. Für den Zofinger Stadtrat kam weder eine 1:1-Sanierung des bestehenden Knotens noch eine Lichtsignalanlage an dieser Stelle in Frage – die Kreuzung ist prädestiniert für die Erstellung eines Kreisels. 

Es sei eine einfache und flexible Kreisellösung ohne grossen technischen Aufwand vorgesehen, sagt Werner Ryter, Chef Tiefbau der Zofinger Bauverwaltung. Die erfahrungsgemäss niedrigen Geschwindigkeiten im Kreisel erhöhen die Sicherheit und vergrössern die Zeitlücken, was den fünf Buslinien zugutekommt, welche den Knoten befahren. 

Wichtig auch: Weil bestehende Vorsortierspuren wegfallen, erfolgt die Ausführung platzsparend. Zu den Kosten: Mit 10 000 Franken lässt sich keine Kreiselplanung finanzieren. Mit dem Budgetantrag ging es dem Stadtrat um die Fortsetzung der vor fünf Jahren begonnenen Planung. Die Baukosten für die Stadt betragen aktuell rund 1,1 Millionen Franken. Mit der Strassengesetzrevision – sie kommt demnächst in den Grossen Rat – würde der Beitragssatz der Stadt im Kostenteiler mit dem Kanton von 55 auf 35 Prozent reduziert; der Beitrag auf 700 000 Franken. Zudem strebt die Stadt an, dass der Umbau des Knotens zusätzlich durch Agglomerationsgelder mitfinanziert wird. Sollte dies geschehen, würden sich die Gesamtkosten nochmals zwischen 30 bis 40 Prozent verringern.