
Einsprache gegen Aufrüstung auf 5G: Droht Rothrist ein Antennen-Knatsch ?
Auf der Website der Rothrister Gemeinde findet sich aktuell ein Baugesuch der Salt Mobile SA. Der Mobilfunkanbieter möchte beim AEW Unterwerk Rishalden in Rothrist bauen: «Ersetzen bestehende Antennen auf bestehenden Masten», heisst es im Baugesuch. Für den Rothrister Elektroinstallateur Hansruedi Schmitter ist dieses Gesuch ein Unding. Mit dem Bauvorhaben soll die Antenne auf 5G umgerüstet werden. Dagegen hat er Einspruch erhoben. Schmitter verweist auf die Auswirkungen der neuen Mobilfunktechnologie, die diese auf Mensch und Tier haben könne. Zwischen 2016 und 2018 absolvierte er eine Weiterbildung zum Mess-Spezialisten für Elektrobiologie und natürliche Regeneration. «Ein Teil der Ausbildung beschäftigte sich auch mit der Auswirkung der Strahlen von Handyantennen, wie etwa der Erwärmung des Gehirns», so Schmitter.
Zu viele offene Fragen bei der 5G-Technik
Er vergleicht die Bewilligung und den Bau von 5G-Antennen mit Kernkraftwerken. «Bereits im Bewilligungsprozess der Kernkraftwerke stellte sich die Frage, was mit dem Atommüll geschehen soll. Über 50 Jahre später ist diese immens wichtige Frage noch nicht geklärt.»
Auch bei den 5G-Antennen sieht er Fragen, die vor einer Einführung der Technologie eigentlich geklärt sein müssten. So kann der verursachte Elektrosmog von 5G aktuell noch gar nicht gemessen werden. Eine Überprüfung, ob die Antennen im erlaubten Bereich liegen, ist so nicht möglich. Hansruedi Schmitter versteht nicht, wieso die Schweiz beim Ausbau des 5G-Netzes derart vorprescht. Er sieht die Gefahr, dass der Mensch und seine Gesundheit hinter ökonomischen Bedürfnissen anstehen müssen.
Schmitter wünscht sich, dass die Gemeinde in Bezug auf 5G und das Umrüsten der Antennen mit offenen Karten spielt. «Das Ganze hat für mich etwas von Vertuschen und Durchmogeln», so Schmitter. Weshalb, scheint für ihn klar: Die Gemeinde möchte eine Situation wie in Uerkheim, wo sich der Zwist um eine 5G-Antenne auf dem Schulhaus über Monate hinzog, verhindern.
Bauverwalter: «Wir sind lediglich die Briefträger»
Dem widerspricht Walter Gloor, Leiter Planung und Bau der Gemeinde Rothrist, klar: «Wir bewilligen nicht die Technologie, sondern lediglich die Frequenzen.» Die Hände der Gemeinde bei einer Umrüstung der Masten seien so oder so gebunden. «Diese Baugesuche, von denen die meisten gar ohne Veröffentlichung laufen, werden vom Kanton geregelt. Wir sind lediglich die Briefträger.»
Zwischenzeitlich will Hansruedi Schmitter die Bevölkerung für die möglichen Folgen der 5G-Belastung sensibilisieren. «Es ist ein wahnsinnig komplexes Thema. Mit meinem Wissen möchte ich helfen», sagt er.