
Einwohnerrat sagt Ja zur Fitnesskur für das Bildungszentrum
«Bei einem Kredit von 22,5 Millionen Franken» – dies ist der städtische Anteil an die Sanierungskosten des Bildungszentrums Zofingen – «erwartet man ein gebührend langes Referat», schmunzelte Michael Wacker (SP) als Sprecher der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission. Mit einem solchen konnte er nicht dienen. Zu klar sei der Fall – die Notwendigkeit der BZZ-Sanierung. Die Bausubstanz an sich sei gut und es lohne sich, die Gebäude für die nächsten 25 Jahre fit zu machen. «Aber die Haustechnik stammt aus den 70er-Jahren. So lassen sich die Fenster bei Gewitter nicht automatisch schliessen.» Dicht sind sie auch nicht und lassen die Kälte in die Schulzimmer. Die Sanitäranlagen: Inzwischen ein Graus.
«Unschön» findet Wacker, dass der Stadtrat nicht zuerst einen Planungskredit beantragt, sondern Projekt und Ausführung in eine Vorlage gepackt hat. Aber in diesem Fall mache das Sinn. «Zum einen stehen Umbau und Umnutzung des Gebäudes der Heilpädagogischen Schule an. Zum andern mussten zahlreiche Vorabklärungen getroffen werden.» Als Beispiel nannte Wacker die Auswahl eines neuen Fenstermodells, das in einer Stückzahl von 500 beschafft werden soll. Dies geschah in Form eines Praxistests.
«Jawohl, da sind die wichtigsten Punkte der Vorlage herausgeschält worden», stellte Christian Läubli (FDP) fest. Auch wenn sich seine Fraktion erstaunt zeigt, dass der Stadtrat einmal mehr Projekt und Bau in einem Kredit vorlegt. In diesem Fall – die Vorarbeiten – macht dies allerdings auch für die FDP Sinn.
Robert Weishaupt, Sprecher der Dynamischen Mitte (DYM), hat bei einem Rundgang im BZZ ebenfalls festgestellt, dass die Bausubstanz – der Beton – intakt ist. «Wirft man aber einen Blick in einen Haustechnikraum, fühlt man sich in einem liebevoll gepflegten Museum mit Anlagen von 1976 – sogar auf Schmelzsicherungen trifft man da.»
«Als Insasse des Gebäudes», bezeichnete sich Kantonsschullehrer Christian Nöthiger (SP). Er konnte einige Müsterchen aus früheren, verworfenen Sanierungsprojekten erzählen. «So hatte ein Architekt die Idee, dass aus ästhetischen Gründen keine Verdunkelung von Zimmern mehr möglich sein sollte. Dass wir im Unterricht Beamer einsetzen, ging unter.» Beim aktuellen Projekt ist Nöthiger wichtig, dass mit neuen Fenstern nicht nur im Winter Energie gespart wird, sondern auch der Faktor Sommerhitze berücksichtigt wird. Diesem Thema nahm sich Gian Guyer (GP) an. Er schlug zur zusätzlichen Wärmedämmung eine Begrünung der Fassaden vor. Eine Idee, die bei Christian Läubli (FDP) auf Sympathien stiess. Laut Stadtammann Hans-Ruedi Hottiger hat man eine andere gute Lösung: In der Nacht werden die Räume mit einer Automatik gut durchlüftet.
Nach dem einstimmigen Ja des Einwohnerrates haben die Zofinger Stimmberechtigten am 25. November das letzte Wort zum Kredit.