
Emergency Schulungszentrum AG: Fachwissen für den Fall der Fälle vermitteln
Vor 50 Jahren bestanden unsere Rettungsdienste vornehmlich aus «Spitalautos», die mehrheitlich und nebenamtlich durch Leute aus dem Bereich Haustechnik chauffiert wurden. Ausgebildet waren auch diese Leute – aber wenig systematisch und schon gar nicht einheitlich. Vor einem Vierteljahrhundert arbeiteten die Zofingerin Karin Hausmann sowie drei Kolleginnen und Kollegen als Rettungssanitäter und in der Pflege. «Ein eidgenössisch anerkannter Beruf mit strukturierter Ausbildung war das auch dann noch nicht», sagt Hausmann. Man nahm deshalb Kontakt mit dem Schweizerischen Roten Kreuz auf – mit dem Ziel eines anerkannten Berufsabschlusses, wie dieser schon längst im Bereich der Pflege der Fall war. Der Intervention war Erfolg beschieden – und spontan kamen die vier auf die Idee, für die Berufsausbildung der Rettungssanitäter eine Schule zu gründen.
Das war vor 22 Jahren. Die Institution ist eine Aktiengesellschaft: die Emergency Schulungszentrum AG Zofingen. Die Aktionäre sind Leute aus dem Gesundheitswesen und aus der regionalen Politik.
Breite Palette an Aus- und Fortbildungen
Wie der Name schon signalisiert, wird eine breite Palette an Aus- und Fortbildungen im Rettungsbereich angeboten. Diese beginnt beim «Ersthelfer», beim Laien, und setzt sich über die verschiedenen Ausbildungsstufen der Rettungssanität fort. Sozusagen die Krönung hier ist die tertiäre Berufsbildung auf Stufe Höhere Fachschule (HF). Daneben sind Fortbildungen für «Professionals» wie invasive Notfalltechniken, Alternativmedizin im Rettungsdienst oder präklinische Sonographie im Programm. «Speziell im HF-Bereich ist unser Angebot in der ganzen deutschsprachigen Schweiz gefragt – wir lehren Studierende vom Bodensee bis ins Wallis», sagt Karin Hausmann.
Entsprechend eng wurde es am bisherigen Standort der Schule im Zwaldhaus an der Frikartstrasse. «Da las ich in der Zeitung, dass die Berufs- und Weiterbildung Zofingen keine KV-Ausbildung mehr anbieten kann», sagt Hausmann. Nach einem Telefonat mit dem Rektor der Berufs- und Weiterbildung Zofingen kam bald ein Mietvertrag zustande. Die neuen Räume sind ideal und Hausmann sieht für die Zukunft auch mögliche Synergien mit der Berufsschule und den angegliederten Bildungsinstituten. Etwas, was Rektor Roger Meier freut. Genau dies– Synergien nutzen – ist Roger Meier und seiner Schule nämlich ein zentrales Anliegen.