
Endlich: Nach vier Jahren Pause wieder ein Theater
Einst war Schöftland bekannt für seine Operettenaufführungen im Löwensaal, heute im Besitz der Raiffeisenbank Reitnau-Rued. Im Spätsommer 2016 flackerte ein Theaterfeuer auf, als unter Führung des Gemeinnützigen Frauenvereins im Schlosshof eine Hommage an Julie von May von Rued, eine frühe Frauenrechtlerin, gegeben wurde. «Drei der damaligen Mitspieler, die das Theaterspielen gepackt hat, sind an mich herangetreten», sagt Ruedi Maurer, pensionierter Gemeindeschreiber. Das sind Traugott Häuselmann, der damals die Finanzen unter sich hatte, und die Spieler Markus Aeschbach und Patrick Frey. Ihr Anliegen, so Maurer: das Theaterfeuer nicht ausgehen lassen. Denn das Gemeinschaftserlebnis hat sie und andere nachhaltig positiv geprägt. Und so kam Ruedi Maurer am 28. November 2018, am Tag der Vereinsgründung, zu seinem Amt als Präsident des Theatervereins Schöftland; die drei anderen Herren bilden derzeit den Restvorstand.
«An den im Vorfeld durchgeführten Gesprächen durften wir feststellen, dass der Verein die hundertprozentige Unterstützung des Gemeinderats geniesst», sagt Maurer. «Eine Grundbedingung für unsere Weiterarbeit», meint er: moralisch, bezüglich Lokalitäten und nicht zuletzt beschränkt auch finanziell, falls nötig. Nächstes Jahr, am Wochenende vom 21. und 22. August, feiert die Gemeinde das 800-Jahr-Jubiläum: Die erste urkundliche Erwähnung Schöftlands geht auf 1220 zurück. In der Zeit vor und nach diesen Feierlichkeiten soll, so die Idee des Vereinsvorstands, vor der Schlosskulisse ein neues Freilichttheater gezeigt werden. Man denkt an zehn Aufführungen. Konkreter will Ruedi Maurer noch nicht werden: «Es soll um eine Geschichte gehen, die einen engen Bezug zum ganzen Tal hat.»
An der Orientierungsversammlung vom Mittwoch, 10. April, 19.30 Uhr im Bürgersaal des Restaurants Schlossgarten informiert der Verein über das geplante Theaterprojekt. Da wird die Katze aus dem Sack gelassen. Und weil sich der Verein für alle Interessierten öffnen will, geht es auch darum, Mitglieder zu gewinnen. «Es sind nicht nur Schöftler angesprochen», sagt Ruedi Maurer. Zumal das Thema der ersten Produktion des Vereins eine Geschichte aufnehme, die vor nicht allzu langer Zeit das ganze Tal bewegt habe. Wird man Ruedi Maurer im Sommer 2020 auf dem Kiesplatz vor dem Schloss selber Theater spielen sehen? Er lacht. «Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.» (wpo)