
Er ist der einzige Kölliker FDP-Gemeinderat
Jan Siegenthaler rettete am 26. September die Ehre der FDP. Nachdem Roland Frei und Michael Müller für die kommende Amtsperiode nicht mehr angetreten waren, war er der einzige Gemeinderatskandidat, der die Partei in der Gesamterneuerungswahl vertrat. In die FDP Kölliken eingetreten ist er erst dieses Jahr. Nachdem er sich entschlossen hatte, für den Gemeinderat zu kandidieren, wollte er auch einer Partei beitreten. «Damit die Leute wissen, wo ich stehe», sagt er. Und das sei Mitte rechts.
Viele Köllikerinnen und Kölliker dürften bereits gewusst haben, wie Jan Siegenthaler tickt. Der 39-Jährige ist in Kölliken aufgewachsen, hat als Kind im FC Kölliken Fussball gespielt und ist dem Dorf seither treu geblieben. «Nur ein Jahr lang wohnte ich ausserhalb von Kölliken», sagt er und lacht. Auch seine achtjährige Tochter geht im Dorf zur Schule.
Vom Koch zum Kanalreiniger
Das Amt des Gemeinderates habe ihn bereits länger interessiert. Er habe bei brennenden Themen im Dorf mitbestimmen und einen Beitrag für die Gemeinde leisten wollen. In welchem Ressort er diesen Beitrag leisten wird, zeigt sich Anfang des nächsten Jahres. Seine beruflichen Voraussetzungen sind jedenfalls vielfältig. Die Lehre absolvierte Jan Siegenthaler als Koch, wechselte dann die Berufsrichtung und ist nun seit 15 Jahren in einer Kanalreinigungsfirma tätig. Der Wechsel ins neue Fach sei ein glücklicher Zufall gewesen. «Als ich mich neu orientieren wollte, hörte ich, dass Selhofer Kanalreinigung in Oberentfelden jemanden sucht.» Er machte den LKW- Führerausweis, den Rest brachte man ihm im Job bei. Inzwischen ist er dort Betriebsleiter und stellvertretender Geschäftsführer.
Egal, welches Ressort Siegenthaler übernimmt – er will sich dafür engagieren, dass Kölliken ein attraktives Dorf bleibt. «Dazu ist die Förderung von Vereinen und von Aktivitäten für Jugendliche und junge Erwachsene wichtig.» Ein Schauplatz des Dorflebens könnte seiner Meinung nach auch die ehemalige Sondermülldeponie werden, deren Abbau und Wiederauffüllung Siegenthaler miterlebt hat, als er mit der Kanalreinigungsfirma Arbeitseinsätze dort machte. «Um der Natur etwas zurückzugeben, sollten ein paar Bäume auf dem Areal gepflanzt werden. Und es wäre schön, wenn auf dem Areal ein Ort eingeplant würde, wo man sich treffen kann. Vielleicht eine Brötlistelle.»