Erfolg ist alles, was zählt!

Der Profisport ist ergebnisorientiert – das ist keine neue Erkenntnis. Wer gewinnt, hat Recht und kann sich zuweilen ziemlich viel erlauben. Glücklicherweise ist das nicht immer so, aber leider viel zu oft. Um es ganz klar zu betonen: Der Sport ist etwas Wunderbares. Er kann für Glücksgefühle sorgen, Menschen einander näherbringen, der Gesundheit förderlich sein und auch in schwierigen Zeiten für Entspannung sorgen. Der Sport ist aber trotzdem nicht alleine matchentscheidend. Will heissen, es gibt gewisse Regeln auch ausserhalb des Feldes, die gefälligst einzuhalten sind. Es geht nicht darum, die verschiedenen Charaktere in eine Form zu pressen, sondern um Fairness, ohne die in keiner Lebenssituation ein vernünftiges Miteinander möglich ist. Und was einige Sportler und Funktionäre – ja, es sind vor allem die testosterongetriebenen Männer – zu oft vergessen, dass sie auch als Vorbild herhalten können müssen. Wenn also jemand allen Ernstes die Meinung vertritt, dass die sonderbaren Auftritte etwa eines José Mourinho oder in der vergangenen Woche eines Aarau-Trainers Stephan Keller «nur» ein Ausdruck von Individualität und deshalb zu entschuldigen sind, hat er wahrscheinlich keine Kinder. Noch schlimmer finde ich dann den Zusatz: «Der Erfolg gibt ihm recht.» Wäre ich ein Sponsor, würde ich mich zumindest fragen, ob ich mit zweifelhaften Aktionen von Vereinsexponenten wirklich in Verbindung gebracht werden möchte.