
Erste Saisonniederlage für den EHC Olten gegen die Rapperswil-Jona Lakers
Der EHC Olten bestätigt an diesem Samstagabend den bekannten Spruch aus der Welt des Sports in bester Manier: Wer sie nicht macht, bekommt sie. Dabei machen die Oltner vieles richtig: Sie lassen die Scheibe zirkulieren, laufen den Gegner schwindlig. Besonders zu Beginn des Schlussdrittels sucht der EHCO den Führungstreffer vehement, dominiert den NLB-Vizemeister regelrecht, was auch die Schussstatistik mit 19 (!) Abschlüssen in den letzten 20 Minuten verdeutlicht. Nur: Die EHCO-Spieler verzweifeln am überragend aufspielenden Lakers-Torhüter Melvin Nyffeler beinahe schon im Sekundentakt. Und so kam es, wie es kommen musste: In einem Konter hält Joachim Vodoz seinen Gegenspieler fest und muss zurecht auf die Strafbank. Es ist eine verhängnisvolle Strafe: Rapperswils Sven Lindemann nutzt dies sieben Minuten vor Schluss kaltblütig zum siegbringenden 2:1 aus.
Hirt statt Muller neben US-Duo
In den Reihen der Oltner passierte bereits vor dem ersten Puckeinwurf Essentielles: Weil Stürmer Stanislav Horansky verletzungsbedingt eine bis zwei Wochen ausfällt, riss Trainer Bengt-Ake Gustafsson den bislang glücklosen Atomsturm auseinander und liess Überflieger Remo Hirt neben den EHCO-Ausländern Vesce und Stapleton auflaufen, während Muller in die dritte Sturmlinie versetzt wurde. Es schien den Ausländern den nötigen neuen Impuls zu geben: Ryan Vesce und Tim Stapleton stachen aus dem EHCO-Kollektiv mit wirbliger Offensivkraft heraus, wann immer sie auf dem Eis standen. Doch auch sie vermochten die Ineffizienz der Oltner nicht zu verbessern. Nur einmal, als Vesce abzog und Remo Hirt gekonnt zum 1:0 ablenkte, war der neuformierte Atomsturm glücklich in der Vollendung (15.). Das Tor fiel in einer aufstrebenden Oltner Phase, die bis weit über die Spielhälfte anhielt. Vom Selbstvertrauen der starken Abwehrleistung getrieben, liess der EHCO in der Folge abermals die Verteidigung vernachlässigen, weshalb Rapperswil-Jona zu gefährlichen Konterabschlüssen kam. Noch mehr: Nach einem vermeintlichen Vorstoss vertändelte Stéphane Heughebaert in der neutralen Zone die Scheibe, worauf Rapperswils Dion Knelsen den Gegenstoss vollendete.
Der EHC Olten fand mit dem Gegentreffer zwar zur Stabilität zurück, war aber weiterhin glücklos im Abschluss. Und so jubelten am Ende die Rapperswil-Jona Lakers. Auch sie dürften kaum glauben, dass sie als Sieger aus dem Spitzenkampf hervorgehen. Anders ist die euphorische Feier der zahlreich mitgereisten Lakers-Fans nicht zu erklären, die den Sieg auch eine halbe Stunde nach Spielende noch immer im Gästesektor gebührend feierten.