Erstes Wiedersehen nach fliegendem Wechsel

 

Zwei Spiele, zwei Siege. 12:2 Tore. 105:31 Schüsse. Klar: Die Gegner hiessen «nur» EVZ Academy und Ticino Rockets. Trotzdem: Die beiden ersten Auftritte des EHC Olten in der neuen Saison waren überzeugend. Man liess den schwächeren Kontrahenten nicht den Hauch einer Chance. Das war auch schon anders. Der EHCO tat sich bisweilen schwer gegen Underdogs. Diesmal nicht. Seinen Anteil an den beiden beeindruckenden Darbietungen hatte auch ein Mann, der erst vor kurzem zum EHCO stiess und der bis am vergangenen Mittwoch noch gar nicht wusste, ob er die ersten Meisterschaftsspiele bei seinem neuen Klub überhaupt bestreiten kann: Dominic Forget. Ein Tor und vier Assists stehen bereits auf dem Skorerpunkte-Konto des Routiniers.

Vom Gefühl her wie ein NHL-Tauschgeschäft

Der 40-jährige Kanadier, der auch den Schweizer Pass besitzt, war am 1. September von heute auf morgen vom EHC Kloten zu den Powermäusen transferiert worden. Ein paar Tage später zügelte Dominic Forget mit Sack und Pack von der Flughafen- in die Dreitannenstadt. «Normalerweise passiert so etwas im Mai, wenn man den Klub wechselt. So, wie es bei mir gegangen ist, ist für Schweizer Verhältnisse schon eher ungewöhnlich», erzählt der Mittelstürmer lächelnd und fügt an: «Das hat sich angefühlt wie einer dieser Trades in der NHL. Aber auch das ist ein Teil des Business.»

Den besten Dominic Forget hat man noch nicht gesehen

Aber eben: Dominic Forget hatte in der Vorbereitungszeit seit Anfang August keine Sekunden auf dem Eis gestanden wegen einer Rückenblessur. Umso überraschender waren seine beiden Einsätze – auch punkto Qualität. «Angesichts der Vorgeschichte und der Umstände ist es recht gut gegangen», beurteilt er seine beiden Auftritte. Aber er sagt auch: «Es bleibt noch viel zu tun.» Oder anders ausgedrückt: Den besten Dominic Forget hat man noch bei Weitem nicht gesehen.

Das sind grundsätzlich keine guten News für die Liga-Konkurrenz. Auch nicht für den Klub, der auf die Dienste des Franko-Kanadiers verzichtete. Denn der EHC Kloten ist am Dienstagabend der nächste Gegner der Oltner. Logisch, ist es für Forget ein ganz besonderes Spiel: «Grundsätzlich konzentriere ich mich lieber auf mein Team und die Arbeit, die wir zu erledigen haben», sagt er. Fügt aber an: «Natürlich ist es speziell, wenn man als Gegner zu seiner alten Mannschaft zurückkehrt. Ich war zweieinhalb Jahre dort. Und ich freue mich auf diese Duell in einem schönen Stadion vor hoffentlich vielen Fans.» Groll oder schlechte Gefühle hegt er nicht gegen seinen alten Arbeitgeber: «Nein, sicher nicht. Das gehört zum Geschäft. Ich bin ganz einfach froh, bin ich nun in Olten.»

Beim EHCO darf er das tun, was für ihn in Kloten nicht mehr möglich war: In einer offensiveren Rolle wirken und im Powerplay die spielerischen Fäden ziehen. Flieger-Coach Jeff Tomlinson hatte für Forget in seinen Plänen dagegen keine Verwendung mehr. Jetzt darf man gespannt sein, von welcher Seite sich der Routinier im Klotener Schluefweg gegen die zu erwartende, härtere Gegenwehr zeigen wird.