Fans der E-Mobilität treffen sich im Youcinema Oftringen

Jeweils am ersten Mittwoch im Monat treffen sich im Youcinema Oftringen Personen, die an E-Mobilität interessiert sind.
Jeweils am ersten Mittwoch im Monat treffen sich im Youcinema Oftringen Personen, die an E-Mobilität interessiert sind.

Ein Smart, ein PW und ein Lieferwagen stehen in der Tiefgarage des Youcinema in Oftringen. Ihnen gemeinsam ist: Sie sind elektrisch angetrieben. Auch ein Tesla steht da, dazu ein Chevrolet, der zwischen Elektro und Verbrennungsmotor wechseln kann. Rund herum stehen Menschen, die über die Vor- und Nachteile, über den Fahrkomfort und über die Leistung der Autos fachsimpeln und diskutieren. «Der Smart ist fantastisch zum Fahren», schwärmt einer. «Der Anzug ist gut, zum Beispiel auf der Autobahn.»

Einmal pro Monat findet dieses E-Mobil-Treff in Oftringen im Youcinema statt. Ins Leben gerufen haben dieses Treffen Markus Kraus aus Zofingen und Gordian Hense aus Oftringen. Sie sind überzeugt davon, dass die Zukunft der E-Mobilität gehört – und wollen andere davon überzeugen. Markus Kraus kaufte sich schon vor Jahren sein erstes E-Auto und beschäftigte sich auch wissenschaftlich mit der Entwicklung. Und nachdem sein Kollege Gordian Hense eine Probefahrt mit dem E-Auto machen durfte, packte es auch ihn. «Ich war total begeistert.» Letztes Jahr kaufte er sich dann auch ein E-Auto.

Die beiden gründeten einen Stammtisch und organisierten eine private Autoschau, wo gefachsimpelt wurde. Daraus ist der E-Mobil-Treff entstanden, der nun professionell aufgezogen ist, über ein Konzept und eine Website verfügt. Zu jedem Treffen laden Kraus und Hense Vertreter aus der Branche ein, die ein neues Fahrzeug vorstellen dürfen. Auch Privatpersonen dürfen ihre Autos präsentieren.

Die Mission von Kraus und Hense ist klar: Sie wollen mit den Treffen möglichst viele Menschen für die E-Mobilität begeistern, aber auch darüber informieren. Dabei wird die gesamte E-Mobilität miteinbezogen, nicht nur die Autos. Das Ziel ist zudem, dass sich ihr Engagement irgendwann auch wirtschaftlich zu lohnen beginnt. Hense, der seit dem 18. Lebensjahr in der Automobilindustrie tätig ist, arbeitet im Bereich Online-Marketing, schreibt einen Blog und ist auch als Journalist in diesem Bereich tätig. Markus Kraus betreibt ein PC-Geschäft und beschäftigt sich seit Jahren mit der E-Mobilität. Künftig wollen sie ihre Beratung ausbauen und beispielsweise Architekturbüros unterstützen, wenn es um die Konzeption von Überbauungen geht. Weil E-Mobilität immer wichtiger wird, muss auch in Überbauungen darauf geachtet werden.

Hense ist überzeugt: «Der E-Mobilität gehört die Zukunft, weil sie effizienter ist als Verbrennungsmotoren.» Er und Kraus seien sowieso Fans davon, Dinge effizient zu machen. Heisst auch: So wenige Ressourcen wie möglich verbrauchen. «Sonst wird nur unnötig Geld und Energie verschwendet», sagt er. Er fügt einige Vorteile von E-Autos an: Die Software ist besser als bei herkömmlichen Autos, die Sicherheit ist ebenfalls grösser und die Teile von E-Autos gehen weniger schnell kaputt. Das Fahren sei sparsamer und die Energie, die beim Bremsen entsteht, könne gleich wiederverwertet werden. Und allen, die bemängeln, dass irgendwann Akkus auf der Müllhalde landen, entgegnet Hense: «Die Akkus können noch viel länger zu anderen Zwecken verwendet werden, beispielsweise, um Strom zu speichern. Nach dem Gebrauch im E-Auto können diese noch zehn bis zwanzig Jahre ein sogenanntes Second Life haben.» Zudem werde das Geschäft mit dem Recycling von solchen Akkus noch an Fahrt aufnehmen. «Bis zu 95 Prozent des Materials ist nämlich wiederverwertbar für andere Produkte», sagt Hense. «Die Rohstoffe da drin sind sehr wertvoll, die Akkus landen sicher nicht auf der Müllhalde.»

Zudem würden die Autofirmen mehr in diesem Bereich forschen und entwickeln. «Die Kernkompetenz der Autoindustrie war bisher der Motor und dessen Technik. Jetzt kommt eine andere Zeit, die Zeit der Batterien und Software.» Grundsätzlich rät Hense allen, die ein E-Auto kaufen wollen, auf die Qualität des Akkus zu achten. Das lohne sich.

Obwohl die E-Mobilität je länger je wichtiger wird, glaubt Hense, dass es noch dauern wird, bis der Verbrennungsmotor gänzlich verschwinden wird. «Ausser die Politik sagt, dass diese nicht mehr verwendet werden dürfen.» Auf Herstellerseite werde es aber schneller gehen. «Ab 2025 oder 2030 wird wohl kein Auto mit Verbrennungsmotor mehr gebaut. Viele Firmen haben sich dazu verpflichtet», sagt er. Alfa Romeo beispielsweise werde bis 2026 komplett elektrisch.

Der E-Mobil-Treff von Markus Kraus und Gordian Hense hilft Interessierten dabei, in diesem Thema am Ball zu bleiben. Denn eines ist klar: In naher Zukunft wird sich in diesem Bereich noch einiges tun.

E-Mobil Treff im Youcinema Oftringen jeweils am ersten Mittwoch im Monat von 18.30 bis 22 Uhr.