
«Fifty-Fifty Barista & Wine» öffnet im Juni in der Zofinger Altstadt
Ende Januar 2017 brachen Marco und Stefan Dirollo-Thommen ihre Zelte in Glattfelden ab, zogen in die Region und eröffneten im Februar das «Rössli» in der Zofinger Altstadt unter dem Namen «Le cheval blanc».
Das anfängliche Konzept, die Apérokultur zu stärken und mit Nachtessen zu verbinden, konnte sich nicht durchsetzen. «Nach einem halben Jahr haben wir uns neu definiert und überlegt, was unsere Gäste wollen», sagt Stefan Thommen. Die beiden Gastronomen beschlossen, es mit den grössten Cordons bleus und Schnitzeln zu versuchen – und schafften eine Punktlandung. Der Lohn für ihre Anstrengungen liess nicht lange auf sich warten. Ob Swiss Guest Award, oder Oli’s Cordons-bleus-Guide: Die tollen Bewertungen liessen die Gästezahlen in die Höhe schnellen. «Plötzlich hatten wir Gäste aus der ganzen Schweiz», erinnert sich Stefan Thommen.
Doch ausruhen auf dem Erfolg wollten sich Dirollo-Thommen nicht. Schon bald folgte die nächste Idee, die ebenfalls zum Renner wurde: Das Fondue-Chalet. 2018 geplant, konnte es zwar erst 2019 realisiert werden, aber der Erfolg gab den Gastronomen erneut Recht.
Seit dem 18. Dezember 2020 sind die Gastrobetriebe geschlossen. Keine leichten Zeiten, aber das Wirtepaar klagt trotzdem nicht. «Wir sind sehr froh und dankbar, dass der Kanton Aargau so zügig die Gelder gesprochen hat. Unsere Existenz war deswegen wenigstens nicht bedroht.» Der Takeaway- Service am Wochenende läuft gut. Gleichzeitig kann so der Kontakt mit den Gästen aufrechterhalten werden. Die zwischenmenschlichen Beziehungen seien wichtig und würden immer Freude in den Alltag bringen, sind die beiden überzeugt.
Bald wird ein neues «Baby» eröffnet
Während des Lockdowns die Hände in den Schoss legen und dem «seligen Nichtstun» zu frönen, war für beide keine Option. Die Phase, in der ihnen die Zukunftsperspektiven abhanden zu kommen drohten, währte nur kurz. Aktuell sind sie nämlich damit beschäftigt, ein kleines Café im Herzen der Altstadt zu realisieren. Ein mutiger Schritt in der aktuellen Situation. Das Café ist ein Herzenswunsch von Stefan Thommen. Schon länger suchte er gemeinsam mit seinem Partner eine geeignete Lokalität. Dass sich ausgerechnet jetzt eine ideale Gelegenheit geboten hat, ist eher Zufall – aber für die energiegeladenen Gastronomen eine Chance, einen weiteren Traum zu verwirklichen.
Der Zeitraum von insgesamt sechs Wochen reicht ihnen, um im Lokal an der Vorderen Hauptgasse 88 (ehemals «Lloydcaffee») ein neues Konzept umzusetzen, alles einzurichten, Verträge und Genehmigungen zu beantragen, zu unterzeichnen und geeignetes Personal zu finden. «Im Organisieren sind wir grosse Klasse. Und anscheinend brauchen wir ab und zu den Druck», schmunzelt Stefan Thommen. Das neue Lokal heisst «Fifty-Fifty Barista & Wine» und verbindet Kaffee- und Apérokultur.
Bereits jetzt duftet es herrlich nach frischem Kaffee, wenn man der Baustelle einen Besuch abstattet. In ungezwungener Atmosphäre wird es ab Juni perfekt abgestimmte Kaffeesorten, frisches Gebäck und leichte Köstlichkeiten geben. Am Abend wird der Gast entweder vor dem Essen einen feinen Apéro geniessen oder den Abend gemütlich ausklingen lassen können. Führen werden das Lokal zwei ausgebildete Mitarbeiter. Der genaue Eröffnungstermin des «Fifty-Fifty» im Juni steht zwar noch nicht fest. Aber weder dem Herzblut noch der Motivation tut dies einen Abbruch – Marco und Stefan Dirollo-Thommen freuen sich auf zahlreiche Begegnungen mit alten und neuen Gästen.