
Flüchtlingspolitik: Der Berg gebiert eine Maus
30000 Eritreer leben in der Schweiz, die grösste Diaspora überhaupt! Davon über 9500 vorläufig Aufgenommene. Wohl kaum sind alle diese Menschen mit dem Fallschirm abgesprungen, sondern vielmehr über sichere Drittstaaten in die Schweiz eingereist. Ein klassischer Fall im Sinne des Dublin-Abkommens, wonach man solche Leute unbürokratisch und schleunigst wieder über die Grenze in das sichere Drittland zurückspedieren könnte. Jahrelang flunkerten uns, oder treffender, logen uns Bundesrätin Sommaruga und ihr williger Adlatus Mario Gattiker vom Staatssekretariat für Migration (SEM) vor, Dublin funktioniere bestens. Trotzdem stehen wir als Binnenland heute mit 30000 Immigranten da und bemühen uns, 20 davon (Stand heute) mit riesigem juristischem und administrativem Aufwand den Hierbleibestatus abzusprechen. Das ist nur noch lächerlich und spiegelt das Versagen der Flüchtlingspolitik, nicht nur der Schweiz, sondern der EU insgesamt. Es ist hilfreich, sich am Beispiel des aktuellen Bevölkerungswachstums im westafrikanischen Niger einmal zu vergegenwärtigen, was wir dort – nicht bei uns – leisten müssten, um in der Zukunft einen Völkerwanderungs-Tsunami zu verhindern und stattdessen den Einheimischen beim Aufbau der erforderlichen Infrastrukturen zu helfen. China macht das gerade mit Infrastrukturinvestitionen von 60 Milliarden Dollar vor. Das Netto-Jahresbevölkerungswachstum bis zum heutigen Datum betrug in Niger über 595 000 Menschen. Hundert Migranten auf einem Boot von Afrika mit Zielort Europa sind beispielsweise in etwas mehr als einer Stunde, allein in Niger, «nachgeboren». Die Fruchtbarkeitsrate einer Frau beträgt aktuell 5,7 Kinder! Und wir streiten uns währenddessen in der Schweiz um das Bleiberecht von 20 Migranten und geben hier jährlich Milliarden an Steuergeldern aus, die in Niger weit effektvoller und in der Summe wesentlich tiefer für die Schaffung von Arbeitsplätzen eingesetzt werden könnten. RUDOLF FANKHAUSER, ROTHRIST