
Folgen von Zigaretten-Rauch sind streng berechnet
Rauchen gefährdet die Gesundheit. Nicht nur das ist heute längst erwiesen, bekannt sind auch die exakten Kosten, die dabei für das Gesundheitssystem in der Schweiz entstehen.
Eine neue Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) berechnet die medizinischen Kosten fürs Jahr 2015 auf 3 Milliarden Franken. Dies würde 3,9 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben der Schweiz in diesem Jahr entsprechen.
Da erkrankte Raucher bei der Arbeit ausfallen, verursachen sie zusätzliche Kosten: 2015 seien dies 2 Milliarden Franken Produktionsverluste gewesen, rechnet die ZHAW vor. Und: Genau 9535 seien an den Folgen des Tabakkonsums gestorben. Das wären 14 Prozent aller Todesfälle.
Schaden Raucher der Allgemeinheit wirklich?
Solche Zahlen werden den Rauchern schon länger vorgehalten. Es gibt aber noch eine andere Sichtweise: Da Raucher im Durchschnitt früher sterben als Nichtraucher, belasten sie die Altersvorsorge weniger. Zudem bezahlen Raucher via der Tabaksteuer jährlich 2,1 Milliarden Franken, die ebenfalls in die AHV fliessen.
Die NZZ stellte deswegen am Montag in einem Artikel die Schlussfolgerung auf, dass Raucher voll für die Schäden aufkommen, die sie anrichten und noch darüber hinaus einen Beitrag leisten würden. Zu diesem Fazit kamen schon 1998 Ökonomen der Universität Neuenburg, die damals die sozialen Kosten des Tabakkonsums berechneten.
Als Individuum lohnt es sich selbstverständlich, gesund zu leben und sein eigenes Leid womöglich zu verringern. Doch mit dem Blick auf die Altersvorsorge wird der Vorwurf, die Raucher würden die Allgemeinheit schädigen, entkräftet – und die Präventionsbemühungen relativieren sich.