
Folgt auf den parteilosen Hans-Ruedi Hottiger mit Peter Siegrist wieder ein parteiloser Stadtammann?
Für die nächste Legislaturperiode sucht Zofingen einen neuen Stadtammann. Der parteilose Hans-Ruedi Hottiger tritt nicht mehr zu den Wahlen an. Nun meldet der parteilose Stadtrat Peter Siegrist seine Ambitionen an. «Ich finde es wichtig, dass die Stimmberechtigten eine Auswahl haben», schreibt er in der Medienmitteilung, in der er seine Kandidatur bekannt gibt. Somit wird aus dem Duell zwischen Stadträtin Christiane Guyer (Grüne) und Stadtrat Dominik Gresch (glp) ein Dreikampf. Voraussetzung ist allerdings, dass alle drei am 25. April (oder im zweiten Wahlgang am 13. Juni) wieder in den Stadtrat gewählt werden.
Der parteilose Peter Siegrist ist vor vier Jahren im zweiten Wahlgang gewählt worden. Als Polit-Neuling hat er langjährige SVP- und CVP-Einwohnerräte auf die Plätze verwiesen. «Der volksnahe, liberale Stadtrat mit einem erfolgreichen unternehmerischen Leistungsausweis ist bereit, sich den kommenden Herausforderungen zu stellen», heisst es in der Medienmitteilung zu seiner Kandidatur. Peter Siegrist lebt, wohnt und arbeitet in der Altstadt von Zofingen. In den vergangenen vier Jahren war er als Stadtrat für den Werkhof zuständig. Ausserdem gehören das Stadtmarketing, der Sport sowie die Fachstelle Natur und Landschaft zu seinem Aufgabenbereich.
Quereinsteiger in Politik und Gastronomie
Peter «Segi» Siegrist betreibt das Key69 in der Zofinger Altstadt. Seine Gäste seien manchmal erstaunt, dass er nicht nur Gastgeber, sondern auch Politiker sei. «Beizer wie Politiker wurde ich als Quereinsteiger», sagt er. Eines habe er aber schnell festgestellt: Als Beizer und Politiker sei er nahe am Puls der Bürger und höre oft aus erster Hand, wo der Schuh drücke.
Siegrist bringt eine grosse Erfahrung aus seinen früheren Tätigkeiten mit, kennt sowohl das KMU-Umfeld als auch Grossbetriebe. Er hat einen kaufmännischen Abschluss, ist eidg. dipl. Organisator und hat ein Wirtschaftsinformatikstudium abgeschlossen. Herausforderungen, Komplexität und Krisensituationen seien Attribute, die er aus seinen früheren Stabs-, Projekt- und Führungsaufgaben bestens kenne, schreibt Siegrist. Diese Fähigkeiten und Erfahrungen habe er auch im vergangenen Corona-Jahr zusammen mit den Stadtmitarbeitenden einsetzen können. «So waren alle Schutzmassnahmen rechtzeitig erarbeitet und umgesetzt, um die ‹Badi› wieder zu öffnen. Auch fand der erste Monatsmarkt der Schweiz unter dem entsprechenden Schutzkonzept in Zofingen statt», zählt er einige Beispiele auf.
Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie stünden der Stadt Zofingen in der nächsten Legislaturperiode verschiedene Herausforderungen bevor, sagt Peter Siegrist. Er zählt dabei den Finanzhaushalt auf, der durch die Pandemie und den Investitionsbedarf gefordert sei, aber auch Natur- und Naherholung. Bei den Infrastruktur- und Hochbauprojekten denkt Siegrist an den weiteren Schulraum, der geschaffen werden muss sowie an das kürzlich von der Stadt kommunizierte Ziel, bis 2050 CO2-neutral zu werden. Und als Wirtschaftsinformatiker will er auch ein Auge auf die Digitalisierung haben: «Wo die Staatsbetriebe in Sachen Digitalisierung stehen, hat uns die Corona-Pandemie klar aufgezeigt. Hier besteht auch ein Nachholbedarf in Zofingen.»