
Fotograf André Albrecht stellt das Ergebnis eines Foto-Workshops aus
Am Samstag, 13. Januar eröffnet um 15 Uhr André Albrecht seine Ausstellung im Rahmen der Ausstellungsreihe «Kleinformat» im Kulturcafé Obristhof. Der Oltner zeigt Schwarz-Weiss-Fotografien, die in einem Kurs entstanden, den er Menschen der Arbeits- und Wohngemeinschaft Borna in Rothrist gab. Die Ausstellung dauert bis am 24. Februar.
Speziell. Dieses Adjektiv trifft in verschiedener Hinsicht auf die Ausstellung zu, die ab dem 13. Januar im Rahmen von «Kleinformate» im Obristhof in Oftringen zu sehen ist. Speziell sind die Menschen, die auf den Schwarzweiss-Fotografien zu sehen sind. Speziell ist auch, dass der Fotograf André Albrecht, der «ausstellt», die Bilder gar nicht selber geschossen hat. Die Aufnahmen entstanden im Rahmen zweier zweitägiger Kurse in der Arbeits- und Wohngemeinschaft Borna in Rothrist. Die Kursteilnehmer fotografierten sich unter Albrechts Anleitung gegenseitig. Der Oltner stellte sein Studioequipment in der Borna auf, erklärte den Borna-Bewohnern die Basics der Porträtfotografie und liess sie walten. «Die Mutigen gaben einander dann Anweisung, wie sie als ‹Models› hinzustehen haben», sagt André Albrecht.
Positive Erinnerungen
Der 52-Jährige denkt gerne an die Kurstage zurück. «Die Begeisterung der Menschen fürs Fotografieren zu spüren und zu sehen, wie sie mit ihrer speziellen Wahrnehmung an die Sache herangehen, war faszinierend.» Besucht er heute, fast vier Jahre nach den Shootings, die Borna, gebe es noch Leute, die ihn auf den Kurs ansprechen. Beeindruckt zeigt sich André Albrecht davon, wie eine stark sehbehinderte Frau mit der Kamera hantierte. «Damals kam eine Canon mit grossem Touchscreen-Display auf den Markt, das hat ihr geholfen, die Kamera zu bedienen», erzählt André Albrecht. Er betont, dass jene Frau aber das Endprodukt, das Foto, mangels Sehkraft nie betrachten konnte. «Das hat mich für meine eigene Arbeit inspiriert und mir mal wieder bewusst gemacht, dass der Akt des Fotografierens genauso wichtig und spannend ist, wie letztlich das Bild.»
Der Oltner kam in Sierre zur Welt. Mit 23 Jahren begann er bei der «Solothurner Zeitung» eine zweijährige Ausbildung als Fotograf. Danach arbeitete er als Pressefotograf für verschiedene Zeitungen und war für Werbefotografen und als Agenturfotograf tätig. Heute wirkt der Oltner für verschiedene Medien und als PR- und Werbefotograf. Unter anderem auch für die Borna in Rothrist, weshalb die Idee für den Kurs mit den Bewohnern zustande kam.
Albrecht wurde unter anderem 2011 vom Kanton Solothurn mit dem Preis für Fotografie und 2017 mit dem Anerkennungspreis der Rentsch Kultur Stiftung ausgezeichnet. 2016 erhielt er ein Atelierstipendium in Sierre von Schloss Waldegg SO und Chateau Mercier/Villa Rufieux Sierre. Der Solothurner bestritt schon viele Ausstellungen. Wer eine besucht hat, wird merken: Die Schwarz-Weiss-Bilder der Borna-Bewohner ähneln André Albrechts Stil. «Das kommt daher, dass ich Blitze und Licht für den Kurs so einstellte, wie ich es auch tue, wenn ich selber im Studio Portäts mache», sagt André Albrecht.
Die Fotografien können am 13. Januar ab 15 Uhr und dann zu den normalen Caféöffnungszeiten von Dienstag bis Samstag von 8.30 bis 11 Uhr bestaunt werden. Die Ausstellung dauert bis am 24. Februar. Weitere Infos sind auf der Website www.obristhof.ch erhältlich. (PD) Fotografien aus der Borna Oftringen Der Oltner Fotograf André Albrecht zeigt im Obristhof seine Ausstellung Der Oltner Fotograf André Albrecht zusammen mit den Bewohnern der Arbeits- und Wohngemeinschaft Borna in Rothrist. ZVG Die Aufnahmen entstanden im Rahmen zweier zweitägiger Kurse in der Borna in Rothrist.
Oftringen, Obristhof Samstag, 13. Januar, 15 Uhr.


