
Fotokalender «Alt Zofingen 2018» : «Diese tollen Bilder sind wertvolle Zeitdokumente»
An der Vorderen Hauptgasse 51 scheint die Zeit beinahe stehen geblieben zu sein: Abgesehen von den Autos hat sich fürs Auge kaum etwas geändert. An der Vorderen Hauptgasse 51 scheint die Zeit beinahe stehen geblieben zu sein: Abgesehen von den Autos hat sich fürs Auge kaum etwas geändert. An der Vorderen Hauptgasse 51 scheint die Zeit beinahe stehen geblieben zu sein: Abgesehen von den Autos hat sich fürs Auge kaum etwas geändert. An der Vorderen Hauptgasse 51 scheint die Zeit beinahe stehen geblieben zu sein: Abgesehen von den Autos hat sich fürs Auge kaum etwas geändert. An der Vorderen Hauptgasse 51 scheint die Zeit beinahe stehen geblieben zu sein: Abgesehen von den Autos hat sich fürs Auge kaum etwas geändert. An der Vorderen Hauptgasse 51 scheint die Zeit beinahe stehen geblieben zu sein: Abgesehen von den Autos hat sich fürs Auge kaum etwas geändert. An der Vorderen Hauptgasse 51 scheint die Zeit beinahe stehen geblieben zu sein: Abgesehen von den Autos hat sich fürs Auge kaum etwas geändert. An der Vorderen Hauptgasse 51 scheint die Zeit beinahe stehen geblieben zu sein: Abgesehen von den Autos hat sich fürs Auge kaum etwas geändert.
Fotokalender «Alt Zofingen 2018»
Der Fotokalender «Alt Zofingen 2018» von Peter Schärer ist jetzt in der Buchhandlung Mattmann, Papeterie Bachmann und im Museum in Zofingen für 45 Franken erhältlich. Der Kalender zeigt 12 verschiedene Motive aus der Stadt Zofingen aus den Jahren 1859 bis 1935. Sujets aus der Landwirtschaft, Gebäude oder Gruppenbilder: Der Fotokalender lädt ein, in die Welt von früher einzutauchen.
Fotos halten Momente für immer fest. Was heute mit einem einzigen, kurzen Knopfdruck geht, erforderte vor rund 100 Jahren mehr Arbeit. Die Fotografen hatten schwer zu schleppen, denn die Kameras waren nicht nur flache Kästchen mit Touchscreen. Die Abgelichteten mussten geduldig an Ort und Stelle verharren, um mehr als nur verschwommene Gespenster darzustellen.
Dass Fotografieren harte Arbeit sein kann, wusste auch Emil Schärer. Er lebte von 1859 bis 1935 in Zofingen und lichtete in dieser Zeit Hunderte Motive ab: Geschäfte, Landwirtschaftsarbeit, Gruppenbilder oder Landschaften. «Diese tollen Bilder sind Zeitdokumente. Es wäre schade, wenn sie untergingen», findet sein Enkel Peter Schärer. Dass Emil Schärer mit diesen Bildern Geschichte festhält, wird ihm kaum bewusst gewesen sein. Die Fotos wurden für Postkarten verwendet. Damit verdiente er sich etwas dazu. «Mein Grossvater war Coiffeur», erzählt Peter Schärer. Haare und Fotos scheinen auf den ersten Blick nicht viel gemein zu haben, Peter Schärer erklärt es sich so: «Als Coiffeur hatte er damals mit Chemie zu tun.» Und Chemie habe es auch bei der Fotografie gebraucht. Ausserdem: «Coiffeure F waren damals ja alles Mögliche, Zahnarzt und was weiss ich», sagt er und lacht.
Alte Bilder, neuer Glanz
Nur dank Peter Schärer verstauben die historischen Artefakte Emil Schä- rers nicht in irgendeiner längst vergessenen Kiste auf dem Dachboden. «Nach dem Tod meiner Eltern 1998 haben wir unser Haus an der Ringmauergasse aufgelöst», erzählt der gebürtige Zofinger. Die Kisten des Grossvaters auf dem Dachboden konnte er an sich nehmen. «Dass die Bilder dort drin sind, haben wir immer gewusst.» Aus Angst, sie zu beschädigen, seien sie aber unberührt geblieben. Über 60 Jahre nach dem Tod des Grossvaters liess Peter Schärer die Fotoplatten aus Glas digitalisieren. «Ich staune selber über die irrsinnige Schärfe, die diese Bilder haben», sagt er. Es sei nicht viel Bearbeitung nötig gewesen. Die Bilder liessen sich bis zu zwei auf drei Meter vergrössern. Nur an den Rändern wiesen sie teilweise Schäden auf. «Ich glaube, Bilder, die heute gemacht werden, halten nicht mehr so lange», sagt der 73-Jährige. Auch die alten Fotokameras seines Grossvaters bewahrt er auf. «Theoretisch würden die alle noch funktionieren», erklärt er. Benützen tut er sie aber nicht.
Fotografie im Blut
In die Fotografie hat es ihn trotzdem gezogen. «Das ist irgendwie in meinen Genen», meint er und lacht. Das Fotografieren habe ihn immer fasziniert, dennoch zog es ihn nach dem Schulabschluss in Zofingen zunächst in eine völlig andere Richtung. «Ich war 26 Jahre lang in der Fliegerei tätig», erzählt er. Dort arbeitete er in der Luftfahrzeugkontrolle. «In Stans half ich beim Zusammenbau der Rümpfe der ersten vier Mirage Kampfjets.» Bereits seit über 40 Jahren besitzt er seine eigene Fotoschule und leitet regelmässig verschiedenste Kurse. Vor 10 Jahren stiess Riccarda Staub zu ihm. «Ursprünglich hat sie mich bei den Büroarbeiten unterstützt, jetzt leitet sie selber Fotokurse, speziell für Frauen», sagt er. Ihm selber gäben die Kurse viel. «Ich kann meine Leidenschaft in der Fotografie ausleben.» Nebst der Fotoschule erarbeitet Schärer Fotobücher und -kalender. Vor drei Jahren fertigte er aus den Bildern seines Grossvaters den ersten «Alt Zofingen»-Fotokalender an. So haucht er den alten Fotografien neues Leben ein und macht sie der Öffentlichkeit zugänglich. «Zofingen vor über 100 Jahren, das ist interessant, besonders im Vergleich zu heute», findet Peter Schärer und freut sich, wenn die Publikation der alten Aufnahmen das Interesse an der Ortsgeschichte weckt. «Es wird immer spannend, wenn aus der Bevölkerung ergänzende Angaben zu den einzelnen Sujets gemacht werden.»
