
Frau Gemeindeammann Haller: «Wollte nicht wahrhaben, dass alles böswillige Absicht ist»
In Brittnau haben sich in den letzten Tagen sehr unschöne Szenen abgespielt. Das Dorf hat bekanntlich einen heftigen Wahlkampf hinter sich, bei dem nicht immer mit Sitte und Anstand gefochten wurde. Gut möglich also, dass das, was jetzt passiert ist, damit in Zusammenhang steht.
Zu den Fakten: Vor rund zwei Wochen stellte Frau Ammann Astrid Haller einen ersten, nicht ganz so tiefen Kratzer an ihrem Auto fest. «Da ich nicht wahrhaben wollte, dass es sich um böswillige Absicht handelt, habe ich vorerst nicht reagiert», sagt sie. Letzte Woche kamen dann zwei weitere, sehr grosse Kratzer hinzu. Fast gleichzeitig beschädigte jemand das Auto von Vize-Ammann Reto Buchmüller. Da die Taten fast gleichzeitig geschahen, ist davon auszugehen, dass sie zusammenhängen. «Die Kapo ist informiert, Strafanzeige ist eingeleitet», sagt Astrid Haller.
Für sie seien solche perfiden Angriffe unverständlich und inakzeptabel. «Obwohl ich in den letzten vier Jahren sehr viel Grenzwertiges erlebte, glaubte ich immer noch an das Gute und wollte bis letzte Woche nicht wahrhaben, dass alles wirklich böswillige Absicht ist und direkt in unserem Dorf geschieht.» Der Zwischenfall mit den Kratzern am Auto ist nicht die einzige Bösartigkeit, die Astrid Haller in letzter Zeit wegstecken musste. In den vergangenen Monaten hatte sie mehrfach Kot auf ihrer Terrasse entdeckt – offenbar von jemandem absichtlich dort hingeschmissen.
Dabei wisse doch jeder vernünftige Mensch, dass mit solchen Taten gar nichts erreicht werde. «Schon gar nicht bei Exekutivpolitikern, die, wo es möglich war, immer den direkten Dialog gesucht haben und mit einer fairen, aber immer sehr klaren und gradlinigen Haltung politisierten.»
Astrid Haller schaffte die Wiederwahl als Frau Gemeindeammann im ersten Wahlgang nicht. In den Gemeinderat wurde sie dennoch wiedergewählt, wo sie weitere vier Jahre bleiben wird.
Den Kommentar von Chefredaktor Philippe Pfister über die Brittnauer Vorkommnisse lesen Sie HIER.