Frauen leisten im Haushalt weiterhin deutlich mehr – bei jungen Familien zeichnet sich aber ein Wandel ab

Insgesamt leisteten Männer und Frauen in der Schweiz im letzten Jahr rund 46 Stunden bezahlte und unbezahlte Arbeit in der Woche. Frauen wendeten dabei 28,7 Stunden für Haus- und Familienarbeit auf, Männer 19,1 Stunden, wie neue Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigen. Umgekehrt verbrachten Männer durchschnittlich 25,3 Stunden wöchentlich mit bezahlter Erwerbsarbeit, Frauen 15,8 Stunden.

Die Männer haben bei der Hausarbeit seit 2010 aber zugelegt, wie das BFS in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt. Waren es vor zehn Jahren noch rund 16 Stunden wöchentlich, sind es heute etwa drei Stunden mehr. Bei den Frauen veränderte sich der Zeitaufwand hingegen kaum. Am meisten Zeit nehmen im Haushalt das Kochen und das Putzen in Anspruch.

Gegensätzliche Entwicklungen bei Paaren mit Kindern

Ein Wandel zeigt sich derweil auch in Paarhaushalten mit Kindern unter 15 Jahren. Laut BFS haben die Väter seit 2010 pro Woche 5,2 Stunden mehr in Haushalt und Kinder investiert. In den letzten zehn Jahren war bei den Frauen zudem eine Zunahme der Erwerbsarbeit von 2,7 Stunden zu verzeichnen, während diese bei den Männern um 4,2 Stunden zurückging. Dennoch wendeten die Mütter letztes Jahr für die Hausarbeiten mit 30,2 Stunden immer noch fast doppelt so viel Zeit auf wie die Väter. Bei der Kinderbetreuung war es rund die Hälfte mehr.

Das Bundesamt für Statistik veröffentlichte am Donnerstag auch Zahlen zur Freiwilligenarbeit. Gemäss der Erhebung führten im vergangenen Jahr 41 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung über 15 Jahren eine unbezahlte Freiwilligenarbeit aus. Dafür werden im Durchschnitt 4,1 Stunden in der Woche eingesetzt. Bei Sport- und Kulturvereinen zeigte sich aufgrund der Coronamassnahmen ein deutlicher Rückgang, während es einen Anstieg bei informellen Freiwilligenarbeiten wie Nachbarschaftshilfe gab. (agl)